
Mit dem Anstieg der Temperaturen erwachen die Fledermäuse aus ihrem Winterschlaf und verlassen ihre Quartiere. In der Kalkberghöhle in Bad Segeberg überwintern mehrere Zehntausend dieser Tiere. Jüngste Erhebungen haben gezeigt, dass in 98 weiteren Quartieren in Schleswig-Holstein fast 12.300 Fledermäuse gezählt wurden. Der Abwanderungsprozess beginnt in Bad Segeberg Anfang März und zieht sich bis Mitte April. Dabei kommen die Langschläferarten wie die Bechsteinfledermaus und die Bartfledermaus erst Ende April bis Anfang Mai aus ihren Winterquartieren.
Die genauen Zeitpunkte des Endes des Winterschlafs sind teilweise auch endogen gesteuert. Bei milderen Wintern brechen die Waldfledermäuse früher aus ihren Winterquartieren auf, während Temperaturrückschläge dazu führen können, dass Fledermäuse wieder in den Winterschlaf fallen. Laut einem Bericht von LN Online wurden in der Kalkberghöhle an zwei Lichtschranken über 33.000 ausfliegende Fledermäuse registriert. Die Erhaltung der Artenvielfalt ist entscheidend für die Zukunft der Fledermäuse, die sich von Insekten ernähren.
Bedrohungen für Fledermäuse
Fledermäuse sind durch zahlreiche menschlich verursachte Gefährdungen bedroht. Laut NABU Schleswig-Holstein stellen der Verlust von Quartieren sowie die Verringerung des Nahrungsangebots durch geänderte Landnutzungen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ernsthafte Risiken dar. Auch die Kontamination mit Umweltgiften ist eine Bedrohung, die sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere auswirken kann.
Zusätzlich sind Fledermäuse in ihrem Lebensraum verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Störungen im Winterschlaf, Raub durch Hauskatzen und Steinmarder sowie der Verlust geeigneter Nahrungsgebiete durch die Beseitigung von Kleinbiotopen. Intensive landwirtschaftliche Praktiken und die Zerstörung von Jagdbiotopen tragen zur Gefährdung der Arten bei. Auch die Zerschneidung von Flugrouten durch Neubauten und intensive Beleuchtung von Straßen stellen ernsthafte Herausforderungen für die Fledermauspopulation dar.