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Im Umwelt- und Agrarausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages fand kürzlich ein Fachgespräch über ein mögliches Jagdverbot auf Katzen statt. Der Termin, der mittwochnachmittags stattfand, brachte Experten verschiedener Organisationen zusammen, darunter Vertreter des Landesjagdverbandes, des Landestierschutzverbandes und der Tierärztekammer Schleswig-Holstein.
Die aktuelle Regelung erlaubt es Jägern, unter bestimmten Umständen Katzen abzuschießen. Im Zeitraum von April 2023 bis März 2024 kam es in den Landkreisen Pinneberg, Segeberg und Stormarn zu etwa 180 Abschüssen. Hauptanliegen der Diskussion war die Problematik freilebender Katzen, die sich unkontrolliert vermehren. Experten forderten daher eine ausgeweitete Kastrationspflicht für Katzen, um das Problem langfristig zu lösen, wie NDR berichtete.
Kastrationspflicht und ihre Bedeutung
Eine Kastration ist ein Routineeingriff für Tierärzte, der in der Regel ohne Komplikationen unter Narkose durchgeführt wird. Bei weiblichen Katzen werden die Eierstöcke entfernt, während bei männlichen Katern die Hoden entfernt werden. Das empfohlene Kastrationsalter liegt zwischen vier und sechs Monaten, wobei die Kosten für eine Kastration zwischen 150 und 250 Euro betragen können – in bestimmten Fällen sogar bis zu 300 Euro.
Die Vorteile einer Kastration sind vielfältig. Neben der Unfruchtbarmachung führt der Eingriff zu Verhaltensänderungen durch den Wegfall der Sexualhormone. Dies resultiert in weniger Streitigkeiten mit Artgenossen, was wiederum zu einer Minimierung von Verletzungen und Krankheitsübertragungen führt. Zudem verringert sich das Risiko von Verkehrsunfällen, da die Tiere nicht mehr auf der Suche nach Geschlechtspartnern sind. Weibliche Katzen erfahren nach der Kastration keine Dauerrolligkeit mehr, wie Tierschutzbund erklärte.