
Moritz Boll, ein 30-jähriger Filmregisseur aus Kiel, hat in einem einzigartigen Projekt für den Fernsehsender Arte fünf Wochen allein auf dem Forschungsschiff „FS Meteor“ verbracht. Diese Reise begann am 21. Oktober 2024 auf Gran Canaria und endete am 28. November 2024 in Fortaleza, Brasilien.
Da es auf dem Schiff nur ein freies Bett gab, arbeitete Boll während der gesamten Expedition alleine und übernahm vielfältige Aufgaben, darunter Lichttechnik, Aufnahmeleitung, Kameraführung und Tonaufnahme. Sein Ziel war es, die Geschichten der teilnehmenden Wissenschaftler und Schiffsmitglieder zu erzählen und unbekannte Tierarten sowie Lebensräume in der Tiefsee zu dokumentieren.
Herausforderungen und Fortschritte während der Expedition
Die Reise stellte Boll vor mehrere Herausforderungen. Er litt unter Seekrankheit, konnte aber mit einem Pflaster gegen Reiseübelkeit Linderung finden. Allerdings hatte er nur fünf Pflaster dabei, die jeweils maximal fünf Tage wirkten. Zudem erschwerte die nächtliche Arbeitsweise der Crew seinem Schlaf. Ohne ein ausformuliertes Drehbuch inszenierte Boll das Geschehen, da die Protagonisten keine Schauspieler waren. Zu den besonderen Ereignissen der Expedition zählte der Test eines Wetterballons zur Sammlung von Sahara-Staub sowie die Entdeckung einer neuen Art von Tiefseewurm.
Die Filmproduktion beinhaltete auch technische Herausforderungen, bedingt durch die Lautstärke des Schiffs und des Meeres, wodurch die Tonaufnahmen erschwert wurden. Boll hatte nur zwei Ansteckmikrofone dabei und musste Ersatzteile für sein Equipment mitnehmen. Dennoch hat er es geschafft, aus seinem 40-stündigen Material eine 30-minütige Dokumentation zu erstellen, die den Titel „FS Meteor“ trägt.
Die Premiere des Dokumentarfilms findet am 2. April im Metrokino Kiel statt, wo Boll die Möglichkeit hat, das Projekt den Zuschauern vorzustellen. Darüber hinaus wird die Reportage auch auf Arte zu sehen sein.
Im Rahmen seiner bisherigen Karriere hat Boll bereits verschiedene Kurzfilme und Werbespots produziert. Sein bekanntestes Kurzdrama „Abgetaucht“ wurde im Deutschen und Schwedischen Fernsehen ausgestrahlt und zeichnete sich durch mehrere Auszeichnungen auf Filmfestivals aus. Weitere geplante Projekte umfassen ähnliche dokumentarische Arbeiten in der Zukunft.