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Im Jahr 2024 werden über 2,2 Millionen Euro in die Instandsetzung des Husumer Hafens investiert. Diese Informationen wurden vom Kieler Wirtschaftsministerium bestätigt. Ein wesentlicher Bestandteil der Investitionen ist die Erneuerung der Uferwand im Hafengebiet. Darüber hinaus wird ein neues Notstromaggregat für das Sperrwerk angeschafft. Für das Jahr 2025 sind bereits weitere 2,3 Millionen Euro für den Hafenbereich vorgesehen, wie ndr.de berichtete.
Die Regionalhäfen Husum und Büsum könnten zudem eine zentrale Rolle in der Verkehrs- und Energiewende Schleswig-Holsteins spielen. Eine Studie der Hanseatic Transport Consultancy, gefördert durch die IHK Flensburg und Westküsten-Kommunen, hebt die Potenziale dieser Häfen hervor. Husum und Büsum belegen die Plätze sieben und zehn unter den größten Seehäfen des Bundeslandes, während größere Wettbewerber wie die Fährhäfen Lübeck, Puttgarden, Kiel und der Hafen Brunsbüttel direkt in Konkurrenz stehen. Offshorehäfen wie Cuxhaven und Esbjerg stellen ebenfalls eine Herausforderung dar, wie shz.de berichtete.
Wettbewerbsfähigkeit und notwendige Infrastruktur
Über 1000 Beschäftigte sind in der hafenabhängigen Wirtschaft der Westküstenhäfen tätig, während insgesamt rund 2500 Arbeitsplätze an die Häfen Husum und Büsum gebunden sind. Beide Häfen kämpfen jedoch mit infrastrukturellen Mängeln, wie beispielsweise einer fehlenden aktiven Schienenanbindung, die seit den 1990er-Jahren nicht mehr genutzt wird. Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten, sind umfassende Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Insbesondere die Wassertiefen, Kaiflächen und Straßenverhältnisse müssen verbessert werden.
Die Häfen könnten essentielle Funktionen im Energiesektor übernehmen, insbesondere durch die Bereitstellung von Dienstleistungen für Offshore-Windparks sowie Wartungs- und Recyclingmöglichkeiten. Husum benötigt eine Wassertiefe von mindestens 4,70 Metern, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Rückläufige Umschlagszahlen in Husum, besonders bei Futter- und Düngemitteln, sind bereits festzustellen, wobei die Verschlickung der Zufahrt und unzureichender Tiefgang als Hauptgründe für die negativen Trends identifiziert wurden.
Zusätzlich zu den erforderlichen infrastrukturellen Verbesserungen könnten durch Ansiedlungen im Bereich grüner Technologien perspektivisch zwischen 150 und 200 neue Arbeitsplätze in Büsum und 100 bis 120 in Husum entstehen.