Ostholstein

Ostholstein vor Baustellenchaos: Wer stoppt den Verkehrsinfarkt?

In Ostholstein stehen ab 2026 viele Großbaustellen an, die Straßen, Schienen, Brücken und Stromtrassen betreffen werden. Dies geht aus aktuellen Informationen hervor, die von LN-online.de veröffentlicht wurden. Carsten Behnk, der Baustellenkoordinator für die Region, ist verantwortlich für die Planung von Maßnahmen, um Verkehrschaos zu vermeiden und fordert die Verkehrsbehörden auf, geeignete Umleitungen und Provisorien zu schaffen.

Zusätzlich warnen der Kreis Ostholstein und die Stadt Neumünster vor britischen Teerkolonnen, die in der Region aktiv sind und gezielt Grundstückseigentümer ansprechen. Die Bekämpfung von Schwarzarbeit im Bau- und Handwerkssektor wird durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe unterstützt, die Bußgelder verhängt und rechtliche Schritte einleitet. In einem separaten Fall wurde ein 28-jähriger Mann aus Eutin wegen Drogenhandels verurteilt und muss eine Bewährungsstrafe sowie eine Geldstrafe von knapp 12.000 Euro leisten.

Geplante Infrastrukturprojekte

Behnk weist außerdem auf die Herausforderungen hin, die durch baufällige Brücken und verschiedene Ausbauprojekte entstehen. Sein Büro ist im Gewerbezentrum Oldenburg untergebracht, jedoch arbeitet er größtenteils im Homeoffice oder vor Ort. Er warnt vor einem möglichen Kollaps im Straßenverkehr, wenn die Baustellen nicht ausreichend geplant werden. Aktuell existiert Baurecht nur für den Ausbau der B207 zwischen Heiligenhafen und Puttgarden, während für die Schienenplanung zwischen Lübeck und Puttgarden noch keine Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen.

Beispiele für zukünftige Projekte sind die neue Sundquerung, die Sanierung der Fehmarnsundbrücke und der Bau der Ostküstenleitung von Göhl nach Lübeck. Behnk arbeitet dabei eng mit verschiedenen Vorhabenträgern zusammen, darunter die DB Netz AG und die TenneT TSO GmbH. Positives Feedback zur Kommunikation zwischen den Projektträgern ist eingegangen; so hat die DB bereits einen Newsletter zu baubedingten Einschränkungen eingeführt. Um die Kommunikation weiter zu fördern, wird der Digitale Atlas Nord (DANord) als wichtiges Informationsinstrument genutzt.

Die steigende Anzahl an Baustellen wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, wobei die Schaffung von rund 80 neuen Brückenbauwerken geplant ist. Ein wichtiger Engpass besteht im Fehmarnsundkorridor, wo es keine Alternativen zur bestehenden Infrastruktur gibt, insbesondere im Kontext des Ausbaus der B 207. Herausforderungen ergeben sich zudem aus den engen Trassenkorridoren in Sierksdorf, Haffkrug und Scharbeutz sowie dem zweigleisigen Ausbau durch Bad Schwartau. Der erste Spatenstich für die Schienentrasse auf Fehmarn ist für den 7. Dezember angesetzt.

Zusätzliche Maßnahmen wie die neuen Radstreifen in Lensahn sollen die Sicherheit für Radfahrer erhöhen und die Möglichkeiten zur Fahrradmobilität fördern. Auch der Bau eines Radweges von Rüting nach Grube wird in der Region erwartet, um die Verkehrsinfrastruktur weiter zu verbessern.