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Ein verletzter Wolf ist derzeit im Kreis Ostholstein, insbesondere in Ahrensbök, unterwegs. Laut KN online zeigt ein Video das Tier, das eine Verletzung am rechten Vorderlauf hat. Es ist nicht in der Lage, das Bein korrekt auf den Boden zu setzen, wirkt jedoch wohlgenährt und fit. Der Wolf stammt aus dem Segeberger Rudel im Segeberger Forst und ist knapp zwei Jahre alt. Seine Kennnummer lautet „GW4109m“. Die Verletzung wurde erstmals im Oktober 2024 festgestellt.
Die Sichtung des Wolfs erfolgt regelmäßig, sowohl durch das Filmen als auch durch die Feststellung von Losungsfunden, sowie an einem Rotwild- und Schafriss. Experten des Landesamtes für Umwelt haben erklärt, dass Wölfe mit Verletzungen in der Regel gut zurechtkommen. Mögliche Ursachen für die Verletzung könnten ein Verkehrsunfall oder Angriffe durch Beutetiere sein. Es wird betont, dass diese Beeinträchtigung keinen Abschuss des Tieres rechtfertigt, da Wölfe nur getötet werden dürfen, wenn sie so schwer verletzt sind, dass sie sterben würden.
Rückkehr des Wolfes und Wolfsmanagement in Schleswig-Holstein
Die Rückkehr des Wolfs stellt Schleswig-Holstein vor neue Herausforderungen, wie schleswig-holstein.de berichtet. Der Wolf ist als FFH-Art (Anhang II & IV) und im Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Angesichts der zunehmenden Wolfsnachweise seit 2014 wurde das Wolfsmanagement in Schleswig-Holstein verstärkt. Das Ziel ist eine konfliktarme Besiedlungsentwicklung des Wolfes, wobei wichtige Interessensgruppen wie Nutztierhalter und Jäger in Lösungsstrategien eingebunden werden sollen.
Zu den Schutzmaßnahmen im Wolfsmanagement zählen Beratungen für Tierhalter, die Bereitstellung von Notfallsets sowie Entschädigungszahlungen bei Wolfsübergriffen. Zusätzlich wurden ein landesweites Monitoring etabliert, Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt und die Anzahl der ehrenamtlichen Wolfsbetreuer auf etwa 70 erhöht. Aktuell gibt es zwei territoriale Wolfspaare in Schleswig-Holstein, wobei eines im Grenzbereich zu Mecklenburg-Vorpommern zugeordnet wird.