Ostholstein

Wohnungsnot in Sereetz: Mieter kämpft gegen drohende Obdachlosigkeit!

In Sereetz sieht sich der 62-jährige Thomas Andrä gezwungen, im Oktober aus seinem aktuellen Mietshaus auszuziehen. Die neuen Eigentümer, die nach dem Tod der Vermieterin das Gebäude übernommen haben, möchten selbst einziehen. Diese Eigenbedarfskündigung hat Andrä stark überrascht und bringt ihn in eine angespannte Lage, da er derzeit mit seiner jüngsten Tochter in dem Haus lebt. Aufgrund ihrer finanziellen Situation gibt es für ihn nur begrenzte Optionen zur Wohnungssuche.

Andrä hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Besichtigungen für neue Wohnungen hinter sich, jedoch ohne Erfolg. Er macht auf seine ungewisse Situation aufmerksam, um zu verdeutlichen, dass er nicht allein ist. Eine Bekannte von ihm lebt in einem Wohnwagen, da sie ihre Miete nicht mehr zahlen konnte. Andrä fürchtet, ebenfalls obdachlos zu werden, was durch seine Schlafprobleme und psychischen Belastungen noch verstärkt wird. Der Frührentner, der als Minijobber tätig ist und immer pünktlich die Miete gezahlt hat, ist besorgt über die finanziellen Herausforderungen, die mit einem Umzug verbunden sind.

Schwierige Wohnungssuche und Umzugskosten

Die Miete für Andräs derzeitiges Zuhause beträgt 650 Euro, und er hat viel in das Haus investiert, etwa in eine neue Küche. Der Umstand, dass er zwei Mischlingshunde hat, erschwert die Suche nach einer neuen Wohnung mit einer maximalen Warmmiete von 800 Euro. Zudem hat Andrä bereits überlegt, einen Kredit aufzunehmen, um die Umzugskosten zu decken, da er aufgrund einer chronischen Erkrankung nicht schwer heben kann.

Eileen Munro, die Vorsitzende des Mieterbundes Lübeck, berichtet von einem Anstieg der Eigenbedarfskündigungen und der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Sie betont, dass Betroffene oft jahrelang nach Ersatzwohnungen suchen müssen und Haustiere die Situation weiter erschweren. Munro empfiehlt den Betroffenen, sich an den Mieterbund sowie die jeweiligen Städte und Gemeinden zu wenden, um Unterstützung und Informationen über mögliche Mietzuschüsse zu erhalten.

Laut Informationen über Eigenbedarfskündigungen müssen Mieter in der Regel die Umzugskosten selbst tragen, wobei Vermieter nicht verpflichtet sind, Unterstützung zu leisten, es sei denn, der Eigenbedarf wurde vorgetäuscht. Mieter können mit ihrem Vermieter einen Aufhebungsvertrag aushandeln, um eine Regelung für die Kostenübernahme beim Umzug zu finden. Mehr Informationen dazu sind in einem Bericht über die rechtlichen Rahmenbedingungen von Eigenbedarfskündigungen zu finden.

Die Herausforderung für Mieter wie Andrä ist klar: Sie stehen nicht nur vor der Aufgabe, eine neue Wohnung zu finden, sondern müssen sich auch mit den finanziellen Folgen eines Umzugs auseinandersetzen, während die Unterstützung von Vermietern oft begrenzt ist. Für Andrä bleibt nur die Hoffnung, eine adäquate Lösung zu finden, bevor er seine derzeitige Wohnung verlassen muss.