SchleswigStormarn

Zwei Trittauerinnen revolutionieren Dämmstoff mit Holzschaum!

Die Entwicklung eines umweltfreundlichen Dämmstoffs aus Holzspänen steht im Mittelpunkt eines Projekts zweier Zehntklässlerinnen aus dem Kreis Stormarn. Luisa Maria Pötzsch und Leonie Eichelbaum vom Gymnasium Trittau haben im Rahmen von „Jugend forscht“ einen nachhaltigen Schaumstoff entwickelt, der aus Holzspänen, Gluten, Zucker, Wasser und Hefe besteht. Nach einem halben Jahr intensiver Forschung haben sie beeindruckende Fortschritte erzielt, nachdem anfängliche Experimente mit Stärke und Kleintierstreu nicht die gewünschten Ergebnisse brachten. Durch die Umstellung auf feines Holzmehl konnte die Stabilität des Materials deutlich erhöht werden. Der Herstellungsprozess beinhaltet das Aufgehen des Teigs durch Hefe, gefolgt von einem Backprozess, der die leichten und stabilen Blöcke formt.

Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines umweltfreundlichen Dämmstoffs, der als nachhaltige Alternative zu traditionellen Materialien dienen kann. Der Holzschaum eignet sich für die Dämmung von Wohnhäusern und bietet gute Dämmeigenschaften. Wie im [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Schaumstoff-aus-Holz-Nachhaltige-Alternative-von-Jugend-forscht,holzschaumstoff108.html) berichtet wurde, stehen die zwei Schülerinnen nun vor der Herausforderung, weiteres Forschungspotenzial zu nutzen und erwägen, Seegras als alternative Pflanze in zukünftigen Tests zusätzlich zu integrieren. Ihr Projekt wird zudem beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ an der Technischen Hochschule Lübeck präsentiert. Die Jury bewertet unter anderem die wissenschaftliche Qualität und den Umgang mit Ergebnissen. Aufgrund ihrer innovativen Arbeit wurden sie mit einem Sonderpreis in Höhe von 75 Euro ausgezeichnet.

Forschung an Holzschaumstoffen

Das Fraunhofer Institut für Holzforschung in Braunschweig hat ebenfalls an Holzschaumstoffen geforscht. Diese entwickeln ein Verfahren zur Herstellung von Holzschaum, der als kostengünstiger, leichter und recyclebarer Dämmstoff fungiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dämmschäumen, die häufig aus umweltunfreundlichen petrochemischen Produkten bestehen, ist Holzschaum ein hundertprozentiges Naturprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen. Laut einer [Pressemitteilung des Fraunhofer Instituts](https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/April/schaumstoffe-aus-holz.html) kann Holzschaum als Verpackungsmaterial entsorgt werden, indem er einfach dem Altpapier zugegeben wird. Die Entwicklung der Holzschäume hat bereits Auszeichnungen wie den Greentec-Award 2015 in der Kategorie „Bauen und Wohnen“ erhalten und soll in den kommenden Jahren industriell gefertigt werden.

Die Braunschweiger Wissenschaftler experimentieren auch mit verschiedenen Holzarten, um die besten Eigenschaften in Bezug auf Wärme- und Schalldämmung zu erzielen. Holzschaum kann nicht nur als Dämmmaterial, sondern auch in anderen Anwendungen vielseitig eingesetzt werden, wobei er sowohl schneidbar als auch fräskbar ist. Die zukünftige Fertigung der Holzschaumstoffe verspricht vielversprechende Werte in wärmedämmenden, mechanischen und hygrischen Eigenschaften.