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Das Innenministerium von Schleswig-Holstein hat eingeräumt, dass Gregor von Bismarck fälschlicherweise 130.000 Euro aus dem kommunalen Finanzausgleich erhalten hat. Der Fehler basiert auf inkorrekten Straßendaten, die als Gemeindestraßenkilometer für den Forstgutbetrieb Sachsenwald ausgewiesen wurden. Insgesamt konnten weitere 31.600 Euro für das Jahr 2024 zurückerstattet werden.
Die Opposition im Landtag kritisiert die Situation und fordert eine umfassende Aufklärung sowie die Rückerstattung der fehlenden Gelder an die betroffenen Kommunen. Die Diskussionen um den Sachsenwald, der selbst keine Gemeinde ist, dauern an. Angesichts der Situation hatte Landrat Christoph Mager (CDU) ein Treffen mit Vertretern des Innenministeriums, des Kreises und der Kommunen einberufen.
Steuerprivilegien und Eingemeindungspläne
Der Sachsenwald verfügt über ein Steuerprivileg, das der Familie von Bismarck erlaubt, die Gewerbesteuer selbst zu bemessen und zu kassieren. Seit 2017 wurden in diesem Zusammenhang 2,3 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen. Schleswig-Holstein plant, den Sachsenwald einer Kommune zuzuschlagen, was auf Skepsis bei den betroffenen Gemeinden stößt. Bürgermeister äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Folgekosten für Brandschutz und Instandhaltung.
Darüber hinaus haben bereits erste Firmen ihren Sitz in der Waldhütte abgemeldet, was Bedenken über potenzielle Steuerverluste aufwirft. Gregor von Bismarck selbst hat rechtliche Bedenken gegen eine mögliche Eingemeindung geäußert und sich einen Anwalt hinzugezogen. Bislang hat keine Gemeinde Bereitschaft signalisiert, den Sachsenwald zu übernehmen. Die Kommunen haben bis Ostern Zeit, um sich über das Thema auszutauschen; weitere Gespräche sind bereits in Planung.