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Streiks im Norden: Tausende halten für bessere Arbeitsbedingungen!

In Schleswig-Holstein haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst am 13. Februar 2025 zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft ver.di organisiert diese Aktionen als Reaktion auf unzureichende Ergebnisse der ersten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern, bei der kein Angebot unterbreitet wurde. Die Beschäftigten fordern eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, drei zusätzliche Urlaubstage sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten.

In den Städten Lübeck und Kiel fanden größere Demonstrationen statt. In Kiel nahmen etwa 2.000 Streikende an einem Umzug durch die Innenstadt teil und hielten eine Kundgebung vor dem Kommunalen Arbeitgeberverband ab. In Lübeck demonstrierten die Streikenden vom Gewerkschaftshaus durch die Innenstadt. Es gab auch eine Schweigeminute in Kiel, in Gedenken an die Opfer eines Vorfalls in München, bei dem ein Auto in eine ver.di-Demo fuhr und mindestens 20 Menschen verletzte.

Betroffene Einrichtungen und Branchen

Die Warnstreiks betreffen landesweit verschiedene öffentliche Einrichtungen, insbesondere im Großraum Lübeck, Kiel und Rendsburg. Zu den betroffenen Einrichtungen gehören:

  • Kommunale Senioreneinrichtungen
  • Kommunale Krankenhäuser
  • Kommunale Ordnungsdienste und Stadtreinigung
  • Städtische Theater
  • Energieversorgungsunternehmen und Entsorgungsbetriebe
  • Allgemeine Verwaltung
  • Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes (z.B. Kindertagesstätten)
  • Sparkassen
  • Bundeswehrdienststellen

Zusätzlich sind rund 2.000 Mitarbeitende im Rettungsdienst zum Warnstreik aufgerufen. Notdienstvereinbarungen bestehen, sodass Notrufe weiterhin bedient werden. Allerdings könnten nicht lebensnotwendige Krankentransporte ausfallen. Im Schiffsverkehr gab es erhebliche Einschränkungen, insbesondere am Nord-Ostsee-Kanal, der an diesem Tag beidseitig nicht befahrbar ist.

Die Landesleiterin von ver.di Nord, Susanne Schöttke, äußerte, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes überlastet sind und mehr Aufgaben mit weniger Personal erledigen müssen. Sie forderte eine angemessene Wertschätzung der Beschäftigten in der kommenden Tarifrunde. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. oder 18. Februar und Mitte März in Potsdam geplant. Den Beschäftigten werden weitere Warnstreiks in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen.

Bereits in der Vorwoche hatten sich etwa 4.500 Beschäftigte an einem Warnstreik beteiligt, was die Dringlichkeit der Forderungen unterstreicht. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA), hat die Warnstreiks als unangemessen kritisiert, da grundlegende Verhandlungen noch nicht stattgefunden haben. Die Diskussion über die Arbeitsbedingungen und Vergütung der Beschäftigten bleibt somit ein zentrales Thema in den Verhandlungen.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Warnstreiks können die Berichte von NDR und ver.di Nord konsultiert werden.