
In Bad Grönenbach, im Unterallgäu, Bayern, wurde ein landwirtschaftlicher Betrieb ins Visier der Polizei genommen. Anlass sind schwere Vorwürfe, die von einer Undercover-Recherche des Vereins SOKO Tierschutz aufgegriffen wurden. In diesen Recherchen wird berichtet, dass Kühe und Kälber in dem Betrieb geschlagen, getreten und über den Boden geschleift werden.
Die Polizei führte daraufhin eine Razzia im Kuhstall durch. Diese Maßnahme war Teil einer umfassenden Aktion, bei der mehrere Betriebe in Bad Grönenbach sowie in Heimertingen und Kißlegg (Baden-Württemberg) durchsucht wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.
Ermittlungen und Vorwürfe
Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen den Verantwortlichen des landwirtschaftlichen Großbetriebs, sondern auch gegen mehrere Mitarbeiter. Die Vorwürfe umfassen unter anderem unsachgemäßes Verdrehen von Schwänzen, das brutale Zwingen von festliegenden Tieren zum Aufstehen und den widerrechtlichen Einsatz von Elektroschockgeräten. Derzeit werden die bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweise ausgewertet.
Zusätzlich informiert die Memminger Kriminalpolizei darüber, dass die Staatsanwaltschaft Memmingen die Ermittlungen leitet. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung für die Verdächtigen. Die Pressestelle der Polizei Schwaben Süd/West und die Staatsanwaltschaft geben aufgrund der laufenden Ermittlungen keine weiteren Auskünfte.
Parallel zu diesen aktuellen Entwicklungen läuft ein gegen mehrere Landwirte gerichteter Prozess wegen Vergehen nach dem Tierschutzgesetz. Die letzten Prozesstage sind für den 21. und 28. März sowie den 4. April 2025 angesetzt, und ein baldiges Urteil wird in diesen Fällen erwartet, wie das Wochenblatt berichtete.