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Schockanruf in Zweibrücken: Goldbarren im Wert von 80.000 Euro entzogen!

In Zweibrücken hat am 7. April 2025 ein Prozess begonnen, in dem ein 38-jähriger Bosnier wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt ist. Der Angeklagte soll Teil einer Gruppe sein, die über sogenannte Schockanrufe massive Erpressungs- und Betrugsdelikte begangen hat, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet. Der Fall wurde durch die Aussage einer 77-jährigen Seniorin aus Zweibrücken ins Rollen gebracht, die im September 2024 um ihre Ersparnisse geprellt wurde.

Die Seniorin berichtete von einem „Schockanruf“, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihre Tochter nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Untersuchungshaft sei. Ein angeblicher „Justizbote“ wurde als Abholer benannt, der ihr im Namen einer „Saarbrücker Staatsanwältin“ einen Aktenzeichen, einen Namen und eine Telefonnummer übermittelte und versprach, dass die übergebenen Goldbarren nur als Pfand dienen würden. Überzeugt von der Situation übergab sie insgesamt zehn Goldbarren im Wert von 80.000 Euro. Zwei weitere Geschädigte meldeten sich ebenfalls, sie gaben am 4. Oktober 2024 mehr als 50.000 Euro und am 8. Oktober 2024 25.000 Euro sowie Schmuck an die Täter heraus.

Details des Verfahrens

Der Staatsanwaltschaft zufolge steht der Angeklagte im Verdacht, Teil einer Bande von mindestens fünf Personen zu sein. Verantwortlich für die Durchführung der Schockanrufe soll ein weibliches Mitglied gewesen sein, das sich als Staatsanwältin oder Gerichtshelferin ausgab. Den Opfern wurde erklärt, dass eine Kaution für die Tochter gezahlt werden müsse. Der Angeklagte soll die geraubte Beute anschließend an andere Bandenmitglieder übergeben haben.

Bei einer Polizeikontrolle konnte der Abholer jedoch festgenommen werden. Er war mit einem unversicherten Fahrzeug ohne Führerschein unterwegs. Während ein Teil der Beute sichergestellt werden konnte, blieben die Goldbarren der Seniorin jedoch unauffindbar. In der mündlichen Verhandlung schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen, und es sind insgesamt fünf weitere Verhandlungstermine bis zum 30. April anberaumt.

Die Schockanruf-Betrügereien haben in den letzten Jahren zugenommen, und wie Zeit Online berichtet, sind Betroffene auch aus dem Kreis Birkenfeld und anderen Regionen betroffen. Ein weiterer Fall, der dem Verfahren hinzugefügt wurde, betrifft einen Betrag von knapp 25.000 Euro aus Mosbach in Baden-Württemberg.