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In der Region um Täbingen wurde eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Der Mornellregenpfeifer, ein Vogel, der in Deutschland als ausgestorben gilt, aber weltweit als „gesichert, wenn auch schwankend“ eingestuft wird, hat sich erneut in der Gegend blicken lassen. Diese Sichtungen legen eine mögliche Verbindung zum Klimawandel und den damit einhergehenden trockeneren Bedingungen nahe. Hauptsächlich nisten Mornellregenpfeifer nördlich des Polarkreises und ihre Raststätten sind für ihren Fortbestand von erheblicher Bedeutung.
Die Region um Täbingen bietet aufgrund ihrer Geografie und landwirtschaftlichen Flächen ausreichend Rastmöglichkeiten für den Mornellregenpfeifer. Besonders auffällig war eine Sichtung im Jahr 2013 im Zollernalbkreis, speziell in Täbingen. Angesichts dieser Umstände planten die Qualitas Energy Deutschland zwischen fünf und sieben Windkraftanlagen auf diesen landwirtschaftlichen Flächen, was im Ort jedoch auf Widerstand stieß. Bürger und der Täbinger Ortschaftsrat äußerten Bedenken, da die Rastplätze des Mornellregenpfeifers durch die Windkraftprojekte gefährdet sein könnten.
Widerstand gegen Windkraftprojekte
In einer Stellungnahme wies der Ortschaftsrat auf die Bedeutung des Rastplatzes für den Mornellregenpfeifer hin. Unterschiedliche Gutachten bestätigten, dass das geplante Gebiet zu den fünf wichtigsten für diese Vogelart in Baden-Württemberg zählt. Es wurde festgestellt, dass Windkraftanlagen den Rastplatz westlich von Täbingen mit großer Sicherheit zerstören würden. Dirk Seidemann, Direktor des Regionalverbands Neckar-Alb, stellte klar, dass ein Ausgleich für den Rastplatz nahezu unmöglich sei.
Zusätzlich haben Studien des Landesamts für Umwelt (LfU) gezeigt, dass der Mornellregenpfeifer durch traditionelle Rastplätze angezogen wird und dass topographische Gegebenheiten sowie der Ernte- und Bearbeitungszustand entscheidend für seine Rastplatzwahl sind. In diesen Studien, die zwischen 2013 und 2014 durchgeführt wurden, wurde die Rastphänologie des Mornellregenpfeifers untersucht, was eine wichtige Grundlage für zukünftige Windenergieplanungen darstellt. Mehr dazu lassen sich in den [Studien des Landesamts für Umwelt](https://www.lfu.bayern.de/natur/windenergie_artenschutz/vogelschutz/vertiefende_studien/index.htm) nachlesen.