BayernDeutschlandPassauUmwelt

Sensation in Bayern: Entdeckung eines neuen Regenwurms mitten im Acker!

In einem überraschenden Fund haben Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) eine neue Regenwurmart in Bayern entdeckt. Die Art, die den Namen „Helodrilus bavaricus“ trägt, wurde in der Nähe von Rotthalmünster im Landkreis Passau in Niederbayern entdeckt. Diese Entdeckung könnte als Sensation gelten, da sie die Kenntnisse über die Biodiversität in Deutschland erweitert.

Der bayerische Regenwurm ist klein, erreicht nur wenige Zentimeter in der Länge und ist blassrosa gefärbt. Er wurde auf dem Acker eines Landwirts gefunden, der seit fünf Jahren Direktsaat ohne Bodenbearbeitung praktiziert. Auf diesem Feld wurden etwa 600 Regenwürmer pro Quadratmeter gezählt, was viermal höher ist als der bayerische Durchschnitt.

Wichtige Erkenntnisse zur Biodiversität

In Deutschland sind bislang etwa 50 Regenwurmarten bekannt, doch in Rotthalmünster konnten bereits acht verschiedene Arten identifiziert werden. Die neu entdeckte Art „Helodrilus bavaricus“ wird als Eiszeitrelikt klassifiziert, das in einem kleinen eisfreien Gebiet in Südbayern überlebt hat. Die Beschreibung der neuen Art wurde im Fachjournal „Opuscula Zoologica“ veröffentlicht.

Die Forschung zu Regenwürmern wird bei der LfL seit Jahrzehnten betrieben. Regenwürmer spielen eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und die Gesamtgesundheit der Böden. Die LfL berät Landwirte zur Erhaltung gesunder Böden und führt umfassende Feldversuche durch, bei denen Regenwürmer gezählt, gewogen und klassifiziert werden. Für die Klassifizierung von „Helodrilus bavaricus“ wurden die LfL-Forscher von renommierten Taxonomen unterstützt, darunter Dr. Norbert Höser sowie die ungarischen Wissenschaftler Prof. Csaba Csuzdi und Prof. Dr. Timea Szederjesi.

Die LfL plant weitere Untersuchungen zur Verbreitung des „Helodrilus bavaricus“ in Südbayern, um mehr über die ökologischen Bedingungen und die Bedeutung dieser neuen Art zu erfahren. Die Hauptstandorte der LfL befinden sich in Freising und Grub-Poing, und die Institution ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus untergeordnet.

Für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine vielfältige Kulturlandschaft setzt sich die LfL aktiv ein und ergänzt somit die Forschung zu den wichtigen Aufgaben der Bodenbewirtschaftung.