
Tierheime in der Region äußern zunehmenden Unmut über das Verwahrlosen von Tieren und das mangelnde Verantwortungsbewusstsein der Besitzer. Ein aktueller Fall im Tierheim Fürth sorgt für besonders viel Aufregung: Es geht um eine Fundkatze namens Cindy, bei der sich herausstellte, dass sie nicht von einem Finder, sondern von ihrem tatsächlichen Besitzer abgegeben wurde.
Regelmäßig werden Fundtiere in den lokalen Tierheimen abgegeben. So hat das Tierheim Erlangen Tipps zum Umgang mit Streunerkatzen veröffentlicht, um Missverständnisse zu vermeiden. Im Tierheim Lohr wurde eine Katze abgegeben, deren Besitzer sich darüber ärgerten, dass ihr Tier eine neue Unterkunft benötigte, obwohl sie selbst einen Platz für die Katze gefunden hatten.
Aufgedeckte Lüge bei Tierarzt
Die Situation rund um Katze Cindy eskalierte, als die Lüge bei einem Tierarzt aufgedeckt wurde. Eine Frau erkannte die Katze und konnte Informationen zu deren Abgabe liefern. Die ursprünglichen Besitzer hatten den Abgabetermin abgesagt, weil sie für Cindy einen anderen Platz gefunden hatten. Diese Informationen führten dazu, dass der wahre Gesundheitszustand der Katze offengelegt wurde – Cindy hat einen Tumor und wird nächste Woche operiert. Dieser Umstand könnte eine Erklärung für die falschen Geschichten rund um ihren Verbleib sein.
Die stellvertretende Tierheimleitung, Grit Vasile, kritisierte die Unwahrheit des vermeintlichen Finders und betonte die Bedeutung von Ehrlichkeit für das Wohl des Tieres. Laut Vasile sind korrekte Informationen über ein Tier essentiell, um dessen Gesundheitszustand und Eigenarten zu verstehen. Sie wünscht sich mehr Ehrlichkeit von Tierbesitzern, damit diesen besser geholfen werden kann.
Außerdem informierte das Tierheim München darüber, dass es seit 1959 in der Brukenthalstraße 6 in München tätig ist und aktuell rund 90 Mitarbeiter beschäftigt. Jährlich werden dort ungefähr 1.000 Fundtiere und 4.000 Tiere aus Privathaltung abgegeben und versorgt. Dabei kommen auch Tiere aus Beschlagnahmungen, wie etwa aus illegalem Welpenhandel oder Fällen von Tierquälerei.
Das Tierheim betreibt zudem eine eigene Wildtierstation, die jährlich rund 3.000 verletzte oder verwaiste heimische Wildtiere aufnimmt und anschließend auf eine kontrollierte Wiederauswilderung vorbereitet. Trotz Abgabe- und Schutzgebühren sowie Zuschüsse der Stadt München decken diese Einnahmen nicht alle Pflege- und Unterhaltskosten.
Für weitere Informationen können die Artikel zu diesem Thema auf InFranken und Tierschutzverein München nachgelesen werden.