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Streiks im öffentlichen Dienst: Beschäftigte fordern mehr Geld und Zeit!

Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst haben begonnen, wobei die Gewerkschaft Verdi erhebliche Forderungen an die Arbeitgeber stellt. In der zweiten Runde der Verhandlungen, die am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam stattfinden wird, fordert Verdi für 2,5 Millionen Beschäftigte eine Erhöhung der Entgelte um 8 % oder mindestens 350 Euro mehr monatlich. Zudem möchte die Gewerkschaft höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten, eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro sowie drei zusätzliche freie Tage. Ein weiterer Punkt ist die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Zeitsouveränität und die Übertragung des Tarifergebnisses auf Beamte, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger.

In der ersten Verhandlungsrunde kam es jedoch zu keinem Ergebnis, was zur Ankündigung von Warnstreiks führte. Am 12. und 11. Februar fanden bereits Warnstreiks in verschiedenen Städten statt, gefolgt von Aktionen am 10. Februar, als Verdi zu einem zentralen Warnstreiktag in Baden-Württemberg aufrief. In München kam es während einer Streikkundgebung zu einem gefährlichen Vorfall, bei dem ein Fahrzeug in eine Menschengruppe fuhr und mindestens 20 Verletzte forderte. Die Gewerkschaft GEW zeigte sich entsetzt über diese Verletzungen und kündigte an, weitere Streiks in Stuttgart und umliegenden Landkreisen abzuhalten.

Warnstreiks in Hessen und Frankfurt

Parallel zu den Streiks in Baden-Württemberg fanden auch in Frankfurt und anderen Regionen Hessens umfangreiche Warnstreiks statt. Rund 5.500 Beschäftigte nahmen an diesen Arbeitsniederlegungen teil, die von Verdi ausgerufen wurden. In Frankfurt wurde die U-Bahn-Station Festhalle/Messe geschlossen, und die meisten Linien blieben im Depot. Die Verhandlungen mit Bund und Kommunen liegen aufgrund stockender Gespräche derzeit auf Eis.

Die Warnstreiks in Frankfurt betrafen unter anderem den öffentlichen Nahverkehr, städtische Bühnen sowie Kliniken und Kitas. Verdi-Sprecher Mathias Venema bat die Fahrgäste um Verständnis und verwies auf alternative Verkehrsmittel wie S-Bahnen und Busse. Die Streikbeteiligung wurde von Verdi als positiv bewertet, mit etwa 3.500 Teilnehmenden an einem Demonstrationszug, während die Polizei die Anzahl auf 2.300 schätzte. Weiterhin wurden Protestaktionen in mehreren Städten wie Darmstadt, Wetzlar und Rüsselsheim durchgeführt, wo ebenfalls Einrichtungen des öffentlichen Dienstes betroffen waren.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Die Gewerkschaft Verdi bleibt trotz der Schwierigkeiten optimistisch und kämpft weiterhin für die Rechte der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.