
Der Streit um die geplante Änderung der Thüringer Schulordnung hat mittlerweile beachtliche Dimensionen angenommen. Um dem Vorhaben entgegenzutreten, wurde eine Petition unter dem Motto „Thüringer Schulfrieden retten“ gestartet, die bis Mittwochmittag bereits über 3.000 Unterschriften sammeln konnte, wie MDR berichtete.
Die Initiatorin der Petition, die aus Jena stammt, führt mehrere Gründe an, die gegen die Gesetzesänderung sprechen. Sie kritisiert vor allem die massiven Einschränkungen der Schulautonomie und die Tatsache, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaftsschulen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der geplanten neuen Bewertungskultur, die ab Klasse 6 Versetzungsentscheidungen festlegen soll, bisher war dies erst ab Klasse 8 der Fall.
Geplante Änderungen und Bedenken
Die geplanten Änderungen sehen unter anderem vor, dass bereits ab Klasse 6 Versetzungsentscheidungen getroffen werden müssen und dass eine verpflichtende Notenbewertung ab dieser Klasse eingeführt werden soll. Bisher galt dies erst ab Klasse 7 oder 8. Besonders betroffen sind auch jahrgangsübergreifende Unterrichtsformen an Gemeinschaftsschulen. Kritiker äußern zudem juristische Bedenken, die durch die Veränderungen in den Versetzungsregelungen und der Notengebung aufgeworfen werden.
Thüringens Bildungsminister Christian Tischer (CDU) hat die Änderungen angeregt und einen entsprechenden Entwurf vorgelegt. Doch die Landeselternvertretung lehnt diese Veränderungen strikt ab und weist auf die Gefahren hin, die die geplanten Regelungen für den Schulfrieden und die Handlungskompetenz der Gemeinschaftsschulen mit sich bringen.
Die Petition verfolgt das Ziel, die 13. Verordnung zur Veränderung der Thüringer Schulordnung zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass die Schulen in Thüringen weiterhin gemäß ihrer konzeptionellen Bedürfnisse arbeiten können. Die von den geplanten Änderungen betroffenen Gruppen umfassen Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen. Sie fordern eine Beibehaltung der bewährten Regelungen und weisen auf zahlreiche Argumente hin, die gegen die Veränderungen sprechen, wie Change.org darlegt.