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Sturmflut-Warnung: Ostsee erreicht kritische Pegelstände!

Am 28. Januar 2025 warnt der Wetterdienst vor Sturmfluten an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Die Pegelstände an verschiedenen Messstationen wie Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald könnten gefährlich ansteigen. Wie die Ostsee-Zeitung berichtete, liegt der höchste Hochwasserstand in Warnemünde bei 770 cm, der am 13. November 1872 gemessen wurde. Der niedrigste Wasserstand wurde am 18. Oktober 1967 mit 332 cm festgestellt.

Zur Einordnung der Wasserstände werden die Begriffe „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) definiert: Für Warnemünde beträgt das MNW 407 cm (gemessen über einen Zeitraum von zehn Jahren) und das MHW 617 cm. An der deutschen Ostseeküste werden verschiedene Sturmflut-Klassen verwendet, um die Schwere des Hochwassers zu klassifizieren:

  • Sturmflut: 1,00 – 1,25 m über mittlerem Wasserstand
  • Mittlere Sturmflut: 1,25 – 1,50 m
  • Schwere Sturmflut: 1,50 – 2,00 m
  • Sehr schwere Sturmflut: über 2,00 m

Warnsysteme für Sturmfluten

Die Warnungen bei Hochwasser werden durch Hochwasserzentralen, Bund, Länder, Kreise, Polizei oder Feuerwehr ausgegeben. Die Kommunikationskanäle umfassen Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps, Social Media, digitale Werbetafeln sowie persönliche Warnungen. Bei der letzten schweren Sturmflut im Oktober 2024 wurden Schäden von 56 Millionen Euro festgestellt, während die Stadt Sassnitz 42 Millionen Euro für die Wiederherstellung der Infrastruktur benötigt.

Insgesamt wandte sich auch der NDR an die Öffentlichkeit und warnte vor steigenden Pegelständen an der gesamten Ostseeküste. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Region westlich und östlich von Rügen sowie in der Lübecker Bucht, wo Pegelstände zwischen 0,5 und 1 Meter über dem Mittelwasser erwartet werden. Stralsund könnte dabei besonders betroffen sein.

Für Koserow auf Usedom wird ein Maximalpegel von 1,15 Metern über dem Mittelwert prognostiziert, während in der Kieler Bucht bis zu 95 Zentimeter über dem normalen Wasserstand nicht ausgeschlossen sind. Meteorologe Stefan Kreibohm schätzte, dass mit einer leichten Sturmflut zu rechnen ist, jedoch keine dramatischen Folgen zu erwarten seien. In Greifswald könnte das Sperrwerk geschlossen werden, um die Auswirkungen des Hochwassers zu begrenzen.