Eisenach

Eisenach zeigt Flagge: Ausstellung gegen Sexismus ab heute!

In der Stadtverwaltung Eisenach ist eine wichtige Ausstellung mit dem Titel „Gemeinsam gegen Sexismus“ eröffnet worden, die bis Donnerstag, den 27. März, besucht werden kann. Die Ausstellung befindet sich im Erdgeschoss der Stadtverwaltung am Markt 2. Auf zwölf informativen Ausstellungstafeln werden grundlegende Informationen und Zahlen zu Sexismus präsentiert. Besucher erhalten zudem praktische Hinweise zur Bekämpfung von Sexismus im Alltag.

Ein besonderes Merkmal der Ausstellung sind zehn Tafeln, die in leichter Sprache verfasst sind, sowie die verfügbaren QR-Codes, die eine Hörfassung der Inhalte bieten. Ulrike Quentel, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eisenach, hebt die Allgegenwart von Sexismus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen hervor. Diese Wanderausstellung wurde vom bundesweiten Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ erarbeitet und zielt darauf ab, Sexismus zu erkennen und wirksame Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Die Initiative wurde von der Beauftragten für die Gleichstellung von Frau und Mann im Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie ins Leben gerufen. Interessierte Gruppen haben die Möglichkeit, Führungen durch die Ausstellung zu buchen, wobei Anfragen per E-Mail oder Telefon an die Eisenacher Gleichstellungsbeauftragte gerichtet werden können.

Wissenschaftliche Hintergründe zu Sexismus

Die Thematik Sexismus wird nicht isoliert betrachtet, wie die Juristin und Bürger*innenrechtlerin Kimberlé Crenshaw betont. Frauen, die sowohl Sexismus als auch andere Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Antisemitismus erfahren, sind oft besonders stark betroffen. Begriffe wie intersektionale Diskriminierung und Mehrfachdiskriminierung beschreiben die Überlagerung verschiedener Diskriminierungsformen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt vor Diskriminierung aufgrund von Rassismus, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Identität. Besonders bisexuelle, homosexuelle, trans, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen sind häufig von Diskriminierung betroffen, die mit queer-, transfeindlichen und heteronormativen Einstellungen verknüpft ist.

Eine Studie zeigt, dass Frauen mit Behinderungen in auffallend hohem Maße von Gewalt betroffen sind: 33-25% haben sexualisierte Gewalt erfahren, was zwei- bis dreimal häufiger ist als bei Frauen im Durchschnitt. Der intersektionale Ansatz des Bündnisses „Gemeinsam gegen Sexismus“ zielt darauf ab, Sexismus und sexuelle Belästigung umfassend zu bekämpfen. Dabei werden die Schwerpunkte auf die Arbeitswelt, den öffentlichen Raum sowie Kultur und Medien gelegt. Bei der Entwicklung von Maßnahmen gegen Diskriminierung ist es von großer Bedeutung, die unterschiedlichen Wirkungen auf verschiedene Personengruppen zu berücksichtigen. Präventionsmaßnahmen und Hilfsangebote sollten die Perspektiven mehrfachdiskriminierter Personen einbeziehen und die Frauenberatungsstellen für Rassismus sensibilisieren, um ein sicherer Ort für die betroffenen Personengruppen zu sein.