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Sexualität und Behinderung: Neue Wege zur Selbstbestimmung eröffnen!

Menschen mit Behinderungen stehen häufig vor der Herausforderung der Exklusion, insbesondere im Bereich der Sexualität. Dies ist ein fundamentales Grundbedürfnis, das essenziell für die geistige und körperliche Gesundheit ist. Doch in der Gesellschaft herrscht oft ein mangelndes Verständnis für diese Bedürfnisse. Dies führt dazu, dass Menschen mit Behinderungen, insbesondere in stationären Einrichtungen, oftmals gesondert stigmatisiert werden, wie erfurt.de berichtet.

Um diesem Thema eine Plattform zu geben, wird die Veranstaltung (S)exklusion?! organisiert, die vom CJD Sachsen/Thüringen und der Fachberatungsstelle allerd!ings durchgeführt wird. Ziel der Veranstaltung ist es, einen offenen Austausch über Sexualität und Inklusion zu ermöglichen, unterstützt durch Sexualbegleiter Ferdinand Krista. Diese Veranstaltung ist Teil einer Fortsetzungsreihe mit dem Titel „Untenrum Barrierefrei”. Am Nachmittag wird es in Kooperation mit der Lebenshilfe Erfurt ein Speeddating geben, dessen Themen Awareness, Aufklärung, Erwartungen und Wünsche umfassen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei und bedarf keiner vorherigen Anmeldung. Für Assistenzbedarfe steht ein Ansprechpartner bereit. Der Veranstaltungsort ist der Pop-up-Store am Fischmarkt 11 in Erfurt.

Unterstützung für selbstbestimmte Sexualität

Ein weiterer Aspekt der Unterstützung für Menschen mit Behinderungen wurde durch den Runden Tisch „Sexualität und Behinderung“ hervorgehoben, der auf Initiative von pro familia im Land Bremen ins Leben gerufen wurde. Dieser Round Table wird von dem Landesbehindertenbeauftragten sowie der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration unterstützt. Das Ziel besteht darin, Menschen mit Behinderungen den Zugang zu selbstbestimmter Sexualität zu ermöglichen und gleichzeitig Schutz vor sexualisierter Gewalt sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wurden Empfehlungen zur Umsetzung des Rechts auf selbstbestimmte Sexualität vorgestellt. Laut soziales.bremen.de wird ein sexualfreundliches Klima innerhalb von Wohneinrichtungen als entscheidend für die Förderung selbstbestimmter Sexualität betrachtet.

Bei einer Pressekonferenz, die am 13. Juli 2020 stattfand, betonte Dr. Petra Kodré die Notwendigkeit, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen. Kadidja Rohmann stellte die Bedeutung klarer Grenzen und Zugänge zur selbstbestimmten Sexualität heraus, während Arne Frankenstein den Fokus auf Selbstbestimmung und Menschenrechte legte. Zentral in diesem Kontext sind Informationen über sexuelle Rechte und Aufklärung zu Themen wie Partnerschaft, Heirat, Empfängnisverhütung, Schwangerschaft und Sexualassistenz. Es ist wichtig, dass rechtliche Betreuer bei persönlichen Lebensentscheidungen, die die sexuelle Selbstbestimmung betreffen, nicht mitspracherechtlich eingreifen können. Der Leitfaden enthält darüber hinaus Empfehlungen für den Umgang mit Verdacht auf sexualisierte Gewalt sowie Präventionsmaßnahmen, um auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einzugehen.