Gera

Pop-Up-Hochzeiten in Gera: Kirche öffnet ihre Türen für spontane Feiern!

Pop-Up-Hochzeiten bieten Paaren in Gera eine moderne Möglichkeit, ihre Liebe zu feiern, ohne dafür eine standesamtliche oder kirchliche Trauung in Anspruch nehmen zu müssen. Laut einem Bericht von MDR zeigen sich viele Paare dankbar für diese neuartige Option, die in der Vergangenheit oft als zu anspruchsvoll empfunden wurde. Ein älteres Paar äußerte, dass sie sich zuvor nicht getraut hätten, sich an die Kirche zu wenden. Obschon es sowohl Zuspruch als auch Kritik an dieser Initiative gibt, betont Pfarrer Stefan Körner die Wichtigkeit der Offenheit der Kirche für alle Menschen.

Das Projekt wird von einem engagierten ehrenamtlichen Team, zu dem unter anderem Pfarrer Körner, Anna Hentschel, Julia Zienau und Mia Schüller gehören, verwirklicht. Julia Zienau, die eine evangelische Kita leitet, und Mia Schüller, eine Schülerin mit dem Ziel, Hochzeitsplanerin zu werden, arbeiten gemeinsam mit zahlreichen weiteren Ehrenamtlichen, einschließlich Aufbauteams, Musikern und Fotografen, an der Umsetzung der Pop-Up-Hochzeiten. Am 17. Mai sind in Gera noch Plätze für spontane Hochzeiten verfügbar, Interessierte haben die Möglichkeit, sich anzumelden.

Offenheit und Kritik

Während die Resonanz auf das Projekt in den meisten Fällen positiv ist, gibt es auch konservative Stimmen, die Bedenken äußern. Diese besagen, dass das Pop-Up-Format möglicherweise der Ernsthaftigkeit und Würde der Ehe schadet, insbesondere hinsichtlich der Segnung queerer oder unverheirateter Paare. Korners Antwort auf diese Kritik ist, dass Gottes Segen für alle da sein sollte und dass Glaubensräume als Schutzräume konzipiert werden müssen. Er versteht das Pop-Up-Angebot als Experiment, das die neue Offenheit der Kirchen demonstrieren soll.

Die segensgebende Zeremonie, die innerhalb des Projekts angeboten wird, beinhaltet keine rechtlich bindende Hochzeit. Laut popup-hochzeit.de entstehen aus der Segnung keine rechtlichen Ansprüche; diese sind den Standesämtern vorbehalten. Zudem können auch Paare gesegnet werden, bei denen eine rechtliche Eheschließung nicht möglich ist, etwa aufgrund fehlender Aufenthaltstitel oder Ansprüche aus erster Ehe. Über 18-Jährige, die ihre Beziehung unter den Segen Gottes stellen möchten, können teilnehmen, ohne dass eine Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche erforderlich ist.

Für die Segnung, die in einem Zeitrahmen von etwa 30 Minuten stattfindet, müssen lediglich der Partner oder die Partnerin sowie ein Personalausweis mitgebracht werden. Die Grundkosten für die Segnung und die dazugehörigen Services wie Musik und Urkunde sind kostenlos, während zusätzliche Verpflegungen hinzugebucht werden können. Die Veranstaltung selbst findet von 12 bis 20 Uhr statt.