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In Gera appellieren die Beschäftigten einer Kaufland-Filiale an ihre Kunden, um die drohende Schließung des Markts abzuwenden. Deutschlandweit schließen zahlreiche Filialen großer Supermarktketten, darunter Tegut und Kaufland. Letzteres kündigte Ende 2024 an, mehrere Standorte aufzugeben, einschließlich der Filiale im Geraer Stadtteil Bieblach. Rund 80 Beschäftigte der betroffen Filiale fordern in einem persönlichen Schreiben die Kunden auf, Unterschriften für den Erhalt des Marktes abzugeben.
In dem Informationsschreiben wird betont, dass der Kaufland-Markt der einzige Lebensmittelmarkt in Gera-Bieblach ist. Viele Kunden zeigen sich solidarisch und unterstützen die Unterschriftenaktion. Die Stadtverwaltung von Gera äußert Bedauern über die Schließungsentscheidung und plant, neue Perspektiven für Bieblach zu suchen. Kaufland gibt an, dass der 25 Jahre alte Markt nicht mehr den aktuellen Standards entspricht und eine negative Geschäftsentwicklung verzeichnet.
Folgen der Schließung
Die Schließung betrifft etwa 10.000 Einwohner des Stadtteils, die auf den Kaufland-Markt angewiesen sind. Während der Markt in Gera-Bieblach schließen soll, plant Kaufland Neueröffnungen in Bedburg, Ingelheim am Rhein, Jettingen, Karlsruhe und Ludwigshafen am Rhein im ersten Quartal 2025. Die Stadt Gera nimmt die Schließung der Kaufland-Filiale zur Kenntnis und beschreibt die Entscheidung als schwierige wirtschaftliche Maßnahme in der aktuellen Marktsituation.
Diese Schließung hat direkte Auswirkungen auf die tägliche Versorgung der Bürger. Die Stadtverwaltung plant, gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung neue Perspektiven für Bieblach zu suchen, während sie gleichzeitig begrenzten Einfluss auf Vertragsverhältnisse zwischen Unternehmen und Immobilieneigentümern hat. Unterstützung und Vermittlung durch die Stadtverwaltung wird angeboten, und ein neuer Flächennutzungsplan soll mehr Handlungsspielraum schaffen.
Zusätzlich prüft die Stadtverwaltung alternative Nutzungsarten für das Bieblach-Center und andere Flächen im Stadtteil. Auch die Gründung eines neuen Ortsteilrats wurde beschlossen, um Bieblach eine Stimme zu geben, wobei die Beteiligung der Anwohner im Ortsteilrat oder als Ortsteilbürgermeister/in betont wird. Diese Entwicklungen zeigen die Bemühungen der Stadt, die Herausforderungen im Stadtteil zu bewältigen, wie Merkur berichtete.
Die Schließung und die damit verbundenen Herausforderungen wurden ebenfalls von der Stadt selbst thematisiert, die in einer Mitteilung darstellte, dass sie die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis nimmt und Maßnahmen plant, um neue Perspektiven für Bieblach zu schaffen, wie gera.de festhielt.