
Die geplante Mega-Fabrik für eine moderne Batterie-Recyclinganlage in Thüringen ist gescheitert. Der südkoreanische Investor Sungeel hat sich zurückgezogen, was am 19. März bekannt gegeben wurde. Gründe für den Rückzug sind wirtschaftliche Unsicherheiten sowie eine schleppende Planungsphase. Zudem sinken die Preise für Nickel, Kobalt und Lithium, während die Nachfrage nach E-Auto-Batterien zurückgeht.
Die Genehmigung für die Anlage wäre frühestens 2027 erfolgt, was von vielen als zu spät für den Markt angesehen wird. Im Rahmen des Projekts wurden über 7.000 Einwendungen beim Thüringer Landesamt für Umwelt und Bergbau eingereicht, hauptsächlich von Bürgerinitiativen. Der Rückzug von Sungeel wird als schwerer Rückschlag für den Strukturwandel in Thüringen und als negatives Signal für internationale Investoren betrachtet, wie Thüringen24 berichtete.
Details zum Projekt und lokale Reaktionen
Das Joint Venture der koreanischen Unternehmen Sungeel und Samsung C&T hatte eine Investition von 45 Millionen Euro vorgesehen und wollte etwa 100 Arbeitsplätze schaffen. Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) bedauert das Scheitern des Projekts. Sungeel konnte die Bevölkerung in Gera nicht von dem Vorhaben überzeugen, und nach fast anderthalb Jahren blieben viele Fragen ungeklärt. Eine vom Stadtrat geforderte freiwillige Umweltverträglichkeitsprüfung wurde nicht eingeleitet, obwohl diese das Vertrauen in das Projekt hätte stärken können.
Die Gewerbefläche, auf der die Anlage geplant war, bleibt im Besitz der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), die diese weiter vermarkten wird. Der Branchenverband Automotive Thüringen bezeichnet das Aus als Rückschlag für die Automobilindustrie in der Region. Die geplante Ansiedlung hätte einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Automobilindustrie leisten können. Die Branche steht weiterhin vor großen Herausforderungen und benötigt dringend Hightech-Technologien sowie langfristige Investitionen, was die Entscheidung von Sungeel verdeutlicht, dass wirtschaftliche Stabilität, Planbarkeit und Vertrauen entscheidend sind, wie MDR berichtete.