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U-Boot-Köche: Wie Essen die Moral der Crew hochhält!

Tristan Miller, 28 Jahre alt und aus Bayern, ist seit 2021 Smut (Koch) im U-Boot U36. In seiner Verantwortung liegt nicht nur das Kochen, sondern auch die Moral der Crew, denn gutes Essen hebt die Stimmung. Miller kocht überwiegend traditionelle deutsche Küche und meidet asiatische Gerichte, um mögliche Beschwerden zu vermeiden.

Für die Zubereitung der Mahlzeiten erstellt Miller Einkaufslisten, die von einem Proviantmeister an die Lieferanten weitergeleitet werden. Er kreiert täglich vier bis fünf Mahlzeiten, oft über Monate ohne Wochenende. Die Besatzung darf sich auf Süßspeisen wie Zucker, Käsekuchen und Schokokuchen freuen. Ein typisches Sonntags-Menü umfasst selbstgebackene Brötchen, Entenbrust mit Orangensauce, Schokopudding und Käsekuchen.

Herausforderungen in der Kombüse

Die Küche im U-Boot ist stark begrenzt, ausgestattet mit einem Kombidämpfer und einem Kühlschrank. Frischware reicht in der Regel nur für zehn Tage, danach erfolgt die Zubereitung mit haltbaren Lebensmitteln. Trotz der Einschränkungen, die das Kochen zur Herausforderung machen, sorgt der Frischwassererzeuger dafür, dass die U-Boot-Fahrer täglich duschen können.

Während seiner Dienstzeit schläft Miller sechs bis sieben Stunden pro Nacht und hat einen eigenen Schlafplatz. In der Freizeit trainiert die Besatzung mit einem Fahrrad und Hanteln. Miller hat eine U-Boot-Ausbildung abgeschlossen, die grundlegende Notfallmaßnahmen umfasst. Seine längste Tour dauerte zwei Monate, während derer er verschiedene Länder in der Ostsee besuchte, darunter Lettland, Litauen, Polen, Dänemark und Norwegen.

Der Kontakt zur Familie ist während der Einsätze eingeschränkt, jedoch versucht Miller nach dem Tauchen Lebenszeichen zu senden. Aktuell befindet sich U36 in der Werft, sodass Miller bei anderen Besatzungen eingesetzt wird. Außerdem findet vom 17. bis 21. März ein Truppenpraktikum in der Kombüse in Eckernförde statt, wie kn-online.de berichtete.

Auch Marvin dos Santos, 27 Jahre alt, ist als Smut auf dem U-Boot U35 tätig. Er kocht viermal täglich für fast 30 Personen und muss morgens um 4 Uhr aufstehen. In der Kombüse, die lediglich zwei Quadratmeter groß ist und einen tatsächlichen Arbeitsbereich von nur einem Quadratmeter umfasst, backt er am Morgen etwa 60 Brötchen, je zwei pro Person. Alles in der Kombüse ist amagnetisch, um das Risiko durch Minengefahr zu minimieren.

Daus Santos beschreibt seinen Beruf als herausfordernd, aber auch spaßig und manchmal einsam. Das Mittagessen muss um 11:15 Uhr für die aufziehende Wache bereitstehen. Unterstützt wird er dabei von einem Mitglied des Hygienepersonals, das ihm beim Schneiden von Champignons hilft. Um die Besatzung zum Essen zu rufen, verwendet Dos Santos eine Befehlsübermittlungsanlage (BÜ). Techniker und Unteroffiziere helfen beim Servieren der Speisen und es wird frisch gekocht, oft mit Fleisch. Dies zeigt, dass die Besatzung einen guten Braten zu schätzen weiß. Bioabfälle werden in einer Bioschleuse für organischen Müll entsorgt. Gelegentlich hat Dos Santos eine Stunde Freizeit, bevor er um 19 oder 20 Uhr schlafen geht, um am nächsten Morgen wieder früh mit dem Kochen beginnen zu können, wie hier-leben-magazin.de berichtete.