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Umweltbildungszentrum in Rotenburg: Droht das finanzielle Aus?

Das Umweltbildungszentrum Wümme (UBZ) in Rotenburg steht vor ernsthaften finanziellen Herausforderungen, die die zukünftige Projektarbeit, insbesondere mit Schulen, gefährden. Anja Schulenberg, Diplom-Biologin und Leiterin des UBZ, berichtet, dass die Stadt Rotenburg plant, ihren jährlichen Zuschuss von 30.000 Euro auf 20.000 Euro zu senken. Auch der Landkreis könnte seine Unterstützung reduzieren. Im Jahr 2022 und 2023 erhielt das UBZ insgesamt etwa 85.000 Euro, die vor allem für Gehälter und Verwaltungskosten genutzt wurden.

Im vergangenen Jahr konnten 292 Veranstaltungen durchgeführt werden, darunter Angebote wie „Der Bienenkurs“ und Lehrer-Fortbildungen. Von diesen fanden 143 in Rotenburg statt, während die übrigen in umliegenden Gemeinden wie Scheeßel, Fintel und Sottrum stattfanden. Bürgermeister Torsten Oestmann hat die Bedeutung des UBZ anerkannt, sieht sich jedoch finanziellen Engpässen gegenüber, die eine Kürzung der Mittel notwendig machen. Bisher hat sich keine andere Kommune dauerhaft an der Finanzierung beteiligt, obwohl Scheeßel ein Budget zur Verfügung stellt, das für UBZ-Projekte verwendet werden kann.

Widerstand gegen die Übernahme des Umweltbildungszentrums

Ein weiterer Rückschlag für das UBZ wurde bekannt, als der Zweckverband Knüllgebiet eine Übernahme des Betriebs ablehnte. Laut einem Bericht haben die Mitglieder der Verbandsversammlung mehrheitlich gegen den Vorschlag entschieden, da Befürchtungen über eine mögliche dauerhafte Zuschussbedürftigkeit des Schullandheims geäußert wurden. Ein zuvor entworfener Kauf- und Übertragungsvertrag konnte nicht realisiert werden, obwohl bereits Einigungen in wesentlichen Punkten erzielt worden waren. Die Insolvenzverwalterin Jutta Rüdlin hatte in Aussicht gestellt, dass Fördermittel und Unterstützung für den Weiterbetrieb des UBZ zur Verfügung stehen könnten.

Trotz der negativen Entscheidung bleibt Geschäftsführer Stefan Ross optimistisch und führt Gespräche mit potenziellen Investoren, um eine gemeinnützige GmbH zu gründen, an der der Zweckverband beteiligt sein sollte. Dr. Nico Ritz, Vorsitzender des Zweckverbands, bedauert die Entscheidung, sieht jedoch Potenzial für eine Stabilisierung des UBZ. Dies geschieht, während Rüdlin von einer besseren wirtschaftlichen Situation des UBZ im vergangenen Jahr sowie erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen berichtet.