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Winterliche Bedingungen in Hessen erhöhen das Risiko von Verkehrsunfällen. Eine aktuelle Studie von Allianz Direct hat die gefährlichsten Straßen in Deutschland während der Wintermonate untersucht und dabei alarmierende Ergebnisse präsentiert.
In der Analyse, die Unfälle mit Personenschaden über einen Zeitraum von acht Jahren (2016-2023) betrachtet, belegt Hessen gleich drei Plätze in den Top Sechs der gefährlichsten Straßen. Die L3145 bei Alsfeld (Vogelsbergkreis) führt dabei mit einem bemerkenswerten Anstieg der Unfälle um 600% im Vergleich zu anderen Jahreszeiten. Im Winter kommt es dort durchschnittlich zu sieben Unfällen mit Personenschaden, während im Frühling und Herbst nur jeweils ein Unfall verzeichnet wird.
Besonders gefährliche Straßen in Hessen
Auf der L3145 wurden im Winter zwischen acht und 16 Frosttagen sowie Temperaturen zwischen 1 und 4 Grad Celsius festgestellt, und die Schneefallmenge betrug zwischen 24 und 79 Millimetern. Die Marburger Straße in Stadtallendorf (Kreis Marburg-Biedenkopf) und die Bahnhofstraße in Lauterbach (Vogelsbergkreis) teilen sich den dritten Platz, mit einem Anstieg der Unfälle um 500% im Winter. Auch hier kommt es im Winter zu sechs Unfällen mit Personenschaden und im Frühling zu nur einem.
Zusätzlich zu den hessischen Hotspots zeigt die Studie, dass auch in anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Bremen und Sachsen gefährliche Straßen bestehen. Besonders eindrucksvoll ist die Erkenntnis, dass der Klimawandel langfristig milderen Witterungsbedingungen und damit möglicherweise einem niedrigeren Unfallrisiko führen könnte. Für die L3145 wird bis 2035 ein Temperaturanstieg von 0,94 Grad und nahezu fünf Frosttage weniger prognostiziert.
Eine vergleichbare Untersuchung von Allianz Direct belegt ebenfalls, dass der Klimawandel winterliche Straßenbedingungen in Deutschland beeinflusst. Historische Wetterdaten und Vorhersagen zeigen signifikante Veränderungen bei Temperatur, Frosttagen und Schneefall, die die Unfallwahrscheinlichkeit auf bestimmten Straßen beeinflussen können. Die Norderstraße in Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) verzeichnet bisher das höchste Unfallrisiko im Winter. Prognosen setzen einen Temperaturanstieg von 0,8 °C bis 2035 in Aussicht und berichten von einem Rückgang der Frosttage um 21 Prozent.
Für Autofahrer empfiehlt es sich in Anbetracht dieser Entwicklungen, besonders auf die betroffenen Straßen zu achten und ihre Fahrweise entsprechend anzupassen, um das Unfallrisiko zu minimieren.