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Am 28. Januar wurden eine 40-jährige Frau und deren Verletzungen am Bahnhof in Zweibrücken entdeckt. Eine Zeugin hatte die verletzte Frau bemerkt und daraufhin die Polizei alarmiert. Die Beamten stellten bei der Frau mehrere Hämatome im Gesicht fest, jedoch sprach sie nur Ungarisch, was die Kommunikation erschwerte. Nach ersten Erkenntnissen wurde die Frau an einem unbekannten Bahnhof überfallen, und es wird vermutet, dass der Überfall zwei oder drei Haltestellen vor Zweibrücken stattfand. Die Polizei sucht nun nach Hinweisen auf den potenziellen Tatort.
Bei den Tätern handelt es sich um zwei Männer und eine Frau. Die Polizei hat einen Aufruf an die Öffentlichkeit gestartet und bittet um Hinweise. Insbesondere wird nach Personen gesucht, die eine körperliche Auseinandersetzung an einem Bahnhof in der Nähe von Zweibrücken beobachtet haben. Hinweise können unter der Telefonnummer 0631 36915999 oder per E-Mail an kipirmasens@polizei.rlp.de abgegeben werden, wie die Rheinpfalz berichtete.
Erinnerung an die Zwangsarbeiter
In einem anderen Kontext wurde in Zweibrücken an die dunkle Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Während dieser Zeit waren 4.349 Menschen zur Zwangsarbeit verpflichtet, überwiegend aus den besetzten Ländern Europas. Drei Viertel von ihnen waren Männer und ein Viertel Frauen. Diese Zwangsarbeiter arbeiteten unter anderem für Firmen wie die Heinrich Lenz AG, heute bekannt als John Deere, und die Firma Dingler, die heute unter dem Namen Tadano firmiert.
Um an das Leid der Zwangsarbeiter während des NS-Regimes zu erinnern, hat das Bündnis Buntes Zweibrücken ein Denkmal errichtet. Eine Stolperschwelle, die aus einer goldenen Messingplatte besteht, wird neben dem Helmholtz-Gymnasium verlegt. Im Gegensatz zu Stolpersteinen, die an Einzelpersonen erinnern, gedenken Stolperschwellen ganzen Opfergruppen des Regimes. Während des Zweiten Weltkriegs war das Helmholtz-Gymnasium, damals Ludwigsschule, ein Lager für Zwangsarbeiter. Eine Turnhalle auf dem Schulhof dienten als deren Unterkunft. Dr. Gertrud Schanne-Raab und andere Mitglieder des Bündnisses haben über vier Jahre hinweg zur Geschichte der Zwangsarbeiter in Zweibrücken recherchiert, wobei über 350 Zwangsarbeiter während dieser Zeit starben. Die Stolperschwelle soll dafür sorgen, dass das Leid der Zwangsarbeiter nicht in Vergessenheit gerät, wie SWR Aktuell berichtet.