
In Niedersachsen hat sich die Waldbrandgefahr bemerkenswert erhöht, obwohl der Winter durch reichliche Niederschläge gekennzeichnet war. In der vergangenen Woche kam es zu mehreren Bränden, darunter ein Moorbrand in Posthausen (Kreis Verden) sowie ein Schilf- und Unterholzbrand in Celle. Insbesondere die Landkreise Celle, Gifhorn und Lüchow-Dannenberg verzeichnen eine alarmierende Entwicklung: Hier stieg die Waldbrandgefahr Mitte März auf die zweithöchste Warnstufe (Stufe 4 von 5). In den Landkreisen Harburg und Stade wird die Gefahr ebenfalls beobachtet, jedoch liegt der Index hier bei Stufe 2, was eine geringe Gefahr anzeigt.
Die betroffenen Gebiete umfassen Wälder, Heidelandschaften, Moore und Wiesen. Jobst Böttger, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten, erläutert, dass die kahlen Bäume im Frühjahr den Waldboden direkt erwärmen und austrocknen, wodurch trockenes Laub und Gras entzündlicher werden. Die aktuelle Wetterlage zeigt einen deutlichen Mangel an Niederschlägen: Während im Januar in Harburg und Stade noch 74,4 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, waren es im Februar nur 5,8 Liter und im März bis zum 24. lediglich 1,1 Liter.
Warnungen und Präventionsmaßnahmen
Um Waldbrände zu vermeiden, gibt es wichtige Verhaltensregeln, die eingehalten werden sollten. Dazu gehören:
- Kein offenes Feuer im Wald oder in dessen Nähe.
- Rauchen und das Hinterlassen von Zigarettenresten im Wald sind zu vermeiden.
- Fahrzeuge sollten nicht auf trockenem Gras oder in der Nähe von Wäldern geparkt werden.
- Müll, insbesondere Glasflaschen, sollte vermieden werden.
- Bei Rauchentwicklung oder Feuer muss sofort der Notruf 112 gewählt werden.
Die witterungsbedingte Waldbrandgefahr in Deutschland bleibt eine große Herausforderung. In einer Analyse, die die Situation im Land thematisiert, wurde festgestellt, dass die Anzahl der Waldbrände zwischen 1991 und 2017 signifikant abnahm, jedoch in den Jahren 2018 und 2019 aufgrund extremer Trockenheit und Hitze anstieg. Brachen in den nordöstlichen Bundesländern sind besonders häufig zu verzeichnen, während in Brandenburg und anderen kontinental geprägten Regionen die Waldbrandgefahr eine relevante Rolle spielt. Zündursachen sind oft fahrlässiges Handeln und Brandstiftung.
Die klimatische Erwärmung führt dazu, dass die Waldbrandgefahr, besonders in kritischen Monaten, steigt. Um dem entgegenzuwirken, sind Verbesserungen in der Erkennung, Eindämmung sowie Prävention von Waldbränden notwendig, wie auch die Investition in entsprechende Infrastrukturen und Ausbildungsmaßnahmen für Einsatzkräfte, wie umweltbundesamt.de berichtete.