
Die Gewerkschaft Verdi hat für den 6. und 7. März zu einem bundesweiten Warnstreik im Gesundheitssektor aufgerufen. Die Kliniken Nürnberg und Fürth beteiligen sich an diesem Streik, wodurch die Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen des öffentlichen Dienstes ihre Arbeit niederlegen werden. Verdi fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von mindestens 350 Euro monatlich sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und der Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich.
Das Klinikum Nürnberg erwartet spürbare Einschränkungen während des Streiks. Planbare Operationen, Behandlungen und Termine werden verschoben, sofern dies medizinisch vertretbar ist. Betroffene Patientinnen und Patienten sollen frühzeitig informiert werden. Die Notfallversorgung und stationäre Akutbehandlung sind jedoch jederzeit sichergestellt. Dennoch wird mit längeren Wartezeiten in den Notaufnahmen gerechnet, weshalb ein Appell ergeht, diese nur bei akuten Notfällen aufzusuchen. Auch das Klinikum Fürth wird am Warnstreik teilnehmen, was zu einer Verschiebung geplanter Eingriffe sowie zur vorübergehenden Reduzierung von Betten und Schließung einzelner Stationen führen kann, was Patientenverlegungen zur Folge haben könnte.
Hintergrund und frühere Entwicklungen
Der Aufruf zum Warnstreik fällt in einen Kontext, in dem frühere Streikaktivitäten im Gesundheitsbereich bereits zu Erhöhungen der Zulagen geführt haben. So wurde zum Beispiel die Intensiv- und Infektionszulage an Unikliniken von 90 auf 150 Euro erhöht. Dies entspricht einer Steigerung von 67 Prozent. Zudem erhielt eine durchschnittliche Intensivpflegekraft eine monatliche Einkommenssteigerung von 230 Euro, während Physiotherapeut*innen über 180 Euro und Beschäftigte in Laborberufen über 220 Euro mehr verdienten. Auch eine einmalige steuerfreie Zahlung von 1.300 Euro wurde geleistet. Die aktuellen Verhandlungen betreffen etwa 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder, was eine umfassende Zielgruppe umfasst, die auf bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Vergütung angewiesen ist, wie Verdi berichtet.