
Im Bodenseekreis warten derzeit mehrere Tausend Menschen auf die Bearbeitung ihrer Einbürgerungsanträge, darunter eine große Anzahl von syrischen Flüchtlingen. Nach Informationen von Schwäbische.de haben einige syrische Bürger vor dem Landratsamt demonstriert, um auf die strikten Wartezeiten aufmerksam zu machen.
Ein Beispiel ist Konrad Brugger aus Ailingen, der seit sieben Jahren eine syrische Familie unterstützt, die 2015 nach Deutschland geflohen ist. Diese Familie hat sich erfolgreich integriert: Die Eltern haben Arbeit gefunden, die Kinder besuchen die Schule, und sie zahlen Steuern. Der erste Einbürgerungsantrag der Familie wurde 2021 eingereicht, der zweite liegt seit Oktober 2023 vor. Trotz der Einreichung aller erforderlichen Unterlagen seit Anfang 2024 gibt es jedoch keine Rückmeldung vom Landratsamt. Obada Sabbagh, ein weiterer syrischer Flüchtling, berichtet ähnliche Erfahrungen und äußert die Sorge, nach Syrien zurückgeführt zu werden. Am 16. Januar 2024 haben etwa 30 Personen vor dem Landratsamt demonstriert, wobei die Behörde die Veranstaltung bestätigte und Gespräche mit den Teilnehmern führte.
Antragsstau und Bearbeitungssituation
Wie bodenseekreis.de berichtet, ist die Einbürgerungsbehörde des Bodenseekreises aufgrund der hohen Auslastung nur eingeschränkt telefonisch erreichbar. Allgemeine Anfragen oder Nachfragen zum Bearbeitungsstand können aktuell nicht beantwortet werden, und E-Mails bleiben unbeantwortet. Anträge aus Vorjahren haben Vorrang, sodass neue Anträge zurzeit nicht bearbeitet werden können. Die Behörde bittet die Bürger um Geduld und Verständnis und informiert darüber, dass persönliche Termine für vollständig gestellte Anträge notwendig sind, während keine weiteren Termine für die Antragsabgabe verfügbar sind.