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Winterchaos in Bayern: Bahnverkehr steht still – Mitten im Schneesturm!

Ein starker Wintereinbruch hat am Freitag erhebliche Störungen im Bahnverkehr der Bayerischen Regiobahn (BRB) verursacht. Die Strecke von Bad Tölz nach Lenggries wurde aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt, nachdem umgestürzte Bäume unter der Schneelast den Zugverkehr zum Erliegen brachten. Die BRB richtete einen Schienenersatzverkehr zwischen Lenggries und Schaftlach ein. Die Wiederherstellung des regulären Betriebs konnte bislang nicht zeitlich eingegrenzt werden, da die DB InfraGO AG, zuständig für die Beseitigung der Hindernisse, keine genauen Angaben dazu machen konnte.

Zusätzlich zu den Störungen auf der Strecke Bad Tölz-Lenggries berichtete die BRB auch von weiteren Problemen im Netz Berchtesgaden-Ruhpolding, wo eine gerissene Oberleitung im Bahnhof Siegsdorf für Behinderungen sorgte. Auf der Strecke Ammersee-Altmühltal kam es ebenfalls zu Schwierigkeiten, als Eisregen die Signalanlagen zwischen Geltendorf und Weilheim störte. In Anbetracht der Situation empfiehlt die BRB ihren Fahrgästen, sich vor Reiseantritt über die aktuelle Lage auf der Unternehmenswebsite zu informieren.

Winterliche Herausforderungen im Bahnverkehr

Die Probleme im Bahnverkehr sind nicht auf die BRB beschränkt; auch in ganz Bayern kam es seit dem Wintereinbruch zu massiven Störungen. Zahlreiche Zugverbindungen fielen aus, und die Bayerische Staatsregierung hat eine Aufarbeitung des Chaos gefordert. Der Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) betonte die Notwendigkeit einer Analyse der Probleme, während Bahnsprecher Achim Stauß erklärte, dass starker Schneefall von bis zu 50 cm an einem Tag zu den Schwierigkeiten führte.

Beheizte Weichen konnten nicht genutzt werden, da Schneehauben und vereiste Oberleitungen diese blockierten. Ein Mangel an Schneeräumfahrzeugen, von denen nur 13 in Bayern verfügbar sind, sowie ein Personalmangel bei der Bahn haben die Situation zusätzlich verschärft. In München sind derzeit lediglich zwei Tram-Linien (19 und 20) wieder in Betrieb, und für die Räumung der Tram-Schienen wird ein alter Arbeitswagen aus dem Jahr 1961 eingesetzt.

Die Gewerkschaft EVG berichtet von über 1.500 Räumkräften im Einsatz. Matthias Birkmann von der EVG äußerte, dass „systemische Fehler“ und Personalmangel zur gegenwärtigen Krise beigetragen haben. Erste Fernzüge von München in Richtung Österreich sollen wieder fahren, jedoch bleiben die Verkehrsanbindungen im Großraum München weiterhin eingeschränkt. Pendler auf den Außenästen der Münchner S-Bahn haben nach wie vor mit Einschränkungen zu kämpfen, während U-Bahnen und Busse im Einsatz sind, jedoch weiterhin Unregelmäßigkeiten aufgrund der Witterung aufweisen.