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Die Wirtschaft in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim steht zu Beginn des Jahres 2025 weiterhin unter Druck. Laut der aktuellen IHK-Prognose ist der IHK-Konjunkturklimaindex um zwei Punkte auf 71 Zähler gesunken, womit er deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten liegt. Dieser konjunkturelle Abschwung, der bereits Ende 2021 begann, bleibt besorgniserregend.
Besonders alarmierend ist, dass mehr als jedes fünfte Unternehmen die derzeitige Geschäftslage als schlecht einschätzt. Während im Vorquartal 31 Prozent der Unternehmen mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage rechneten, ist dieser Anteil mittlerweile auf 35 Prozent gestiegen. Zudem berichten mehr Unternehmen von Rückgängen in ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen.
Erhebliche Herausforderungen für Unternehmen
Die Anzahl der Unternehmen, die als wirtschaftlich gefährdet gelten, hat sich ebenfalls erhöht. Von 334 auf 414 Betriebe stieg die Zahl der Firmen, deren Ausfall als wahrscheinlich erachtet wird. Die Ausfallquote im IHK-Bezirk hat sich von 1,16 Prozent auf 1,43 Prozent erhöht. Diese Entwicklungen sind nicht nur auf kleinere Betriebe beschränkt, auch größere Unternehmen mit signifikanten Jahresumsätzen sind betroffen.
Eine frühere Umfrage aus dem dritten Quartal 2024 zeigt ähnliche Trends. Hier fiel der IHK-Konjunkturklimaindex um zehn Punkte auf 73 Zähler. Die IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf attestiert der Region anhaltenden konjunkturellen Rückgang, den viele Firmen als echte Rezession wahrnehmen. In der Umfrage berichteten 23 Prozent der befragten Betriebe von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage, ein Anstieg um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum vorherigen Quartal. Ein besorgniserregender Anstieg der Unternehmen, die eine schlechtere Geschäftslage erwarten, wurde ebenfalls festgestellt.
Die Schwäche der Nachfrage sowohl im Inland als auch im Ausland zeigt sich negativ auf Export- und Investitionspläne. Die Investitionsbereitschaft hat ein Tief erreicht, die Personalplanungen der Unternehmen sind rückläufig, vor allem in der Industrie, wo über 50 Prozent der Unternehmen ihre Lage als schlecht bewerten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordert die IHK einen Abbau bürokratischer Hürden, eine klügere Energiepolitik, Investitionen in die Infrastruktur und steuerliche Entlastungen. Zudem wird auf die gewachsenen Geschäftsrisiken hingewiesen, die seit Beginn des Ukraine-Kriegs zugenommen haben. Aktuell sehen 73 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als das größte Risiko an.
Die Ausgangslage der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim bleibt also angespannt, und sowohl kleinere als auch größere Unternehmen sind gefordert, sich den schwierigen Gegebenheiten anzupassen.