
Im Märkischen Kreis ist seit dem vergangenen Sommer ein nachweisliches Wolfsrudel ansässig. In diesem Zusammenhang wurden wiederholt Schafsrisse und Wolfssichtungen, insbesondere im Gebiet rund um das Ebbegebirge, gemeldet. Dies führte zu einer kontroversen Diskussion über den Wolf, die in einer Anhörung in Düsseldorf thematisiert wurde.
Die politische Debatte über den Wolf ist geprägt von unterschiedlichen Auffassungen. Die FDP fordert eine Lockerung des Schutzstatus des Wolfs, um ihn schneller bejagen zu können. Im Gegensatz dazu betont die SPD die wichtige Funktion des Wolfs, der kranke und schwache Tiere reißt. Dennoch plädiert die SPD für einen besseren Schutz der Weidetiere. CDU und Grüne schlagen zudem vor, problematische Tiere schneller abschießen zu können und die Herdenschutzmaßnahmen landesweit auszuweiten, wie radiomk.de berichtete.
Schafsrisse in anderen Regionen
Außerhalb des Märkischen Kreises gab es ebenfalls Vorfälle von Schafsrissen. Im Landkreis Rastatt wurden laut Umweltministerium zwei gerissene Schafe in Gernsbach-Reichental einem Wolf zugeordnet. Dieser Wolf gehört zur Population mit der Bezeichnung GW852m, der bereits mehrfach Nutztiere gerissen hat. Eine Analyse des Senckenberg-Instituts bestätigte, dass GW852m für die Risse verantwortlich ist.
Der Angriff könnte durch unzureichenden Herdenschutz ermöglicht worden sein, da Lücken und Schwachstellen in der Umzäunung als Risiko für Wolfsangriffe gelten. Umfassender Herdenschutz wird als notwendig erachtet. In diesem Zusammenhang hat das Umweltministerium die Förderkulisse Wolfprävention geschaffen, die das Revier des GW852m einschließt. Innerhalb dieser Kulisse fördert das Land Herdenschutzmaßnahmen, einschließlich Elektrozäunen, mit bis zu 90 Prozent der Kosten. Darüber hinaus bietet die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) Zaunsets und Flatterband mit Stangen zum Ausleihen an, wie wolfsschutz-deutschland.de berichtete.