DeutschlandWürzburg

Würzburgs Pläne: Kommt die Prämie für autofreie Haushalte wirklich?

In Würzburg wird derzeit über eine „Abschaffprämie“ für Haushalte nachgedacht, die auf ein Auto verzichten möchten. Dieser Schritt wurde vor fast eineinhalb Jahren vom Stadtrat beschlossen, um den Antrag der SPD-Fraktion weiterzuverfolgen. Geplant ist eine monatliche Zahlung von zehn Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren, was insgesamt einen Betrag von maximal 240 Euro ergeben würde. Allerdings steckt der Antrag seit September 2023 in der Verwaltung fest.

Die Stadtverwaltung hat erklärt, dass der Antrag weiterhin verfolgt wird, jedoch noch in Bearbeitung sei. Verzögerungen ergeben sich aus offenen Detailfragen und der Bewertung des Verwaltungsaufwands. Unter anderem sind noch einige Fragen ungeklärt: Ob der Bonus nur bei Abmeldungen oder auch für Fahranfänger ohne Auto gilt, wie mit Personen umgegangen wird, die kein gutes Nahverkehrsangebot vor Ort haben, und ob der Bonus unabhängig vom Vermögen für alle anwendbar ist.

Ähnliche Maßnahmen in anderen Städten

In der Zwischenzeit haben andere Städte vergleichbare Konzepte eingeführt oder eingestellt. Frankfurt beispielsweise zahlt seit Sommer 2023 das Deutschlandticket für Bürger, die ihr Auto abschaffen. Im Gegensatz dazu stellte Marburg im Dezember 2023 eine Umweltprämie ein, die zuvor seit Juni 2023 beliebt war, aufgrund einer Haushaltssperre. Darmstadt hingegen beendete eine ähnliche Prämie vor einem Jahr aus Haushaltsgründen. Auch in Denzlingen bei Freiburg wurde die „Abmeldung von Verbrennermotoren“ aus dem Klimaschutzförderprogramm ausgeschlossen.

Parallel zu diesen Überlegungen wird auch auf Bundesebene über umweltpolitische Maßnahmen diskutiert. Ein Abwrackprogramm für ältere Diesel- und Benzinfahrzeuge könnte bis zu einem Drittel der erforderlichen Emissionseinsparungen im deutschen Verkehrssektor erzielen, wie The International Council on Clean Transportation berichtet. Prognosen zeigen, dass Deutschland bis 2030 eine Lücke von 34 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Pkw-Bereich schließen muss, und es wird über Anreize nachgedacht, um den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu fördern.

Ein solches Programm könnte die Stilllegung von 8 Millionen Pkw, darunter 7 Millionen Dieselfahrzeuge, unterstützen und somit erhebliche CO2-Reduktionen bewirken. Es zeigt sich, dass Maßnahmen zur Emissionsreduktion im Verkehrssektor sowohl ökologische als auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen könnten.