
In Deutschland ist die Saison für Zeckenbisse im vollen Gange, doch das Risiko einer Infektion durch die FSME-Viren bleibt begrenzt. Laut den aktuellen Informationen von WDR tragen nur 0,1 bis 5 Prozent der Zecken in den Risikogebieten die Viren, die die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Zecken nicht nur FSME, sondern auch Borreliose übertragen können, welche durch Bakterien verursacht wird und bundesweit verbreitet ist. Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge gibt es jährlich zwischen 80.000 und 120.000 Borreliose-Fälle in Deutschland.
Eine Impfung gegen Borreliose steht nicht zur Verfügung. Unbehandelt kann die Erkrankung zu Entzündungen des Gelenk-, Herzmuskel- und Nervensystems führen. Spätfolgen können durch Antibiotika behandelt werden, jedoch gelingt dies in seltenen Fällen nicht. Sämtliche Schutzmaßnahmen sollten beachtet werden, um Zeckenstiche zu vermeiden. Dazu gehören das Tragen von geschlossenen Schuhen, Socken, langen Hosen und langärmeligen Oberteilen, vor allem beim Aufenthalt in Feldern, Wäldern und Wiesen. Zudem ist der Einsatz von Antizeckenmitteln empfehlenswert, auch wenn diese nur circa zwei Stunden wirken. Ein gründliches Absuchen des Körpers nach Aufenthalten im Freien ist ebenfalls ratsam, um Zecken frühzeitig zu entdecken und zu entfernen. Dazu sollten Zecken zügig mit einer Pinzette oder Zeckenzange gerade herausgezogen werden, ohne zu drehen oder Öl zu verwenden.
Empfehlungen zur FSME-Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten wohnen oder beruflich gefährdet sind, wie beispielsweise Menschen in der Forst- oder Landwirtschaft. Es ist wichtig zu beachten, dass FSME-Risikogebiete häufig mit Zeckengebieten gleichgesetzt werden, was jedoch nicht korrekt ist, da Zecken in ganz Deutschland vorkommen können. Der Lebensraum dieser Tiere umfasst bodennahe Vegetation wie hohes Gras, Büsche und Unterholz.
Zusätzlich betonte die Webseite zecken.de, dass es keine offiziellen Risikogebiete oder Zeckenkarten für Deutschland gibt. Zecken sind an sich nicht gefährlich, können jedoch Krankheitserreger übertragen, und die FSME-Viren werden unmittelbar beim Stich übermittelt, da sie sich in den Speicheldrüsen der Zecke befinden. Schutzmaßnahmen umfassen unter anderem eine Impfung gegen FSME, das Tragen von langer Kleidung, die Verwendung von Anti-Zeckenspray sowie ein gründliches Absuchen nach dem Aufenthalt im Freien. Die Kosten für den FSME-Impfstoff werden von den gesetzlichen Krankenkassen für Bewohner und Besucher der Risikogebiete in Deutschland übernommen, und viele Krankenkassen decken auch die Impfkosten für Reisen in europäische Risikogebiete ab. Die Beratung zur FSME-Impfung sollte stets durch einen Arzt oder eine Ärztin erfolgen.