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Zeckenalarm in Brandenburg: Neue Risikogebiete für FSME entdeckt!

Mit einer alarmierenden Ankündigung hat das Robert Koch-Institut (RKI) den Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg zum neuen Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erklärt. Damit gibt es in Deutschland nun 183 Kreise, die als FSME-Risikogebiete eingestuft sind. Zu den bereits bestehenden Risikogebieten zählen die Landkreise Oder-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße, die alle seit 2022 als gefährdet gelten.

In der vergangenen Zeckensaison wurden in Brandenburg mehr als doppelt so viele FSME-Fälle registriert wie im Jahr zuvor. Mit insgesamt 10 Fällen im Jahr 2024 zeigt sich ein besorgniserregender Anstieg. Das Risiko für FSME-Erkrankungen ist besonders hoch in Frankfurt/Oder, das ebenfalls als Risikogebiet gilt. Zecken sind bereits ab einer Temperatur von etwa 6 Grad aktiv, was bedeutet, dass die Gefahrenpotenziale in der warmen Jahreszeit zunehmen.

Aktuelle Statistik und Risiken

Die Definition von Risikogebieten umfasst Kreise, in denen in den letzten fünf Jahren mehr als ein FSME-Fall auf 100.000 Bewohner registriert wurde. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 686 FSME-Erkrankungen gemeldet, was den zweithöchsten Wert seit 2001 darstellt. Besorgniserregend ist zudem die Tatsache, dass 99% der Betroffenen keinen Impfschutz hatten, während die Impfquote in Risikogebieten nur etwa 19% im Jahr 2020 betrug.

FSME wird durch Viren verursacht, die durch Zeckenstiche übertragen werden, wobei der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) als Hauptüberträger gilt. Das Virus wird bereits kurz nach dem Stich übertragen, wobei 0,1 bis 5% der Zecken als Träger identifiziert wurden. Die Symptome können grippeähnlich sein und schwere Verläufe können Lähmungen sowie Nervenschäden nach sich ziehen. Zudem liegt die Sterberate bei etwa 1% der Erkrankten, wobei das Risiko für schwere Verläufe insbesondere ab einem Alter von 40 Jahren steigt.

Schutzmaßnahmen und Impfempfehlungen

Um sich zu schützen, werden folgende Maßnahmen empfohlen: das Tragen von geschlossenen Schuhen, langen Hosen und langärmeligen Oberteilen sowie die Verwendung von insektenabweisenden Mitteln. Zecken beißen bevorzugt an Körperstellen wie Ohren, Haaransatz, Hals und anderen empfindlichen Bereichen. Bei einem Zeckenbiss sollte die Zecke schnell entfernt werden, idealerweise mit einer Zeckenkarte oder -zange.
Empfohlen wird eine Impfung für Personen, die in Risikogebieten leben oder dort reisen möchten. Der vollständige Impfschutz erfordert drei Dosen und bietet einen Schutz von mindestens drei Jahren.

Die Verbreitungskarte zur FSME in Europa zeigt eine unterschiedliche Situation in den Ländern, da es keine einheitliche Definition für „FSME-Risikogebiete“ gibt. Informationen basierend auf FSME-Vorkommen, gemeldeten Fällen und Impfempfehlungen werden von offiziellen Organisationen bereitgestellt, wie dem Auswärtigen Amt und dem Centrum für Reisemedizin. Für Reisen in FSME-Risikogebiete kann ein Schnellimpfschema genutzt werden, das eine Immunisierung innerhalb weniger Wochen ermöglicht. Die dritte Impfung im Herbst oder Winter zur Grundimmunisierung schließt den Impfschutz ab, sodass eine regelmäßige Impfstatusüberprüfung sinnvoll ist.