
In einer großangelegten Aktion haben die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und das Zollfahndungsamt München in Fürth rund 250.000 E-Zigaretten sichergestellt. Die Durchsuchungen fanden am 9. April 2025 in den Geschäfts- und Lagerräumen eines Unternehmens sowie in mehreren Mitarbeiterwohnungen statt. Der mutmaßliche Steuerschaden durch den Schmuggel der unversteuerten E-Zigaretten beläuft sich auf etwa 1,4 Millionen Euro. Zwei Tatverdächtige, die beide aus China stammen, wurden festgenommen und Untersuchungshaftbefehle wurden erlassen.
Der schwarzmarktliche Handel mit Einweg-E-Zigaretten boomt, insbesondere mit Produkten der Marke „Big Vapes“, welche mehr als 2 ml nikotinhaltiges Liquid enthalten. Diese Artikel werden meist unversteuert aus China eingeführt und recht häufig ohne Alterskontrolle verkauft. Dies hat nicht nur rechtliche, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen, da viele dieser E-Zigaretten gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten können. Darüber hinaus erzeugen sie problematischen Elektroschrott, da sowohl die Batterie als auch die Flüssigkeit fest verbaut sind. Die fachgerechte Entsorgung dieser Geräte kann bis zu 500.000 Euro kosten.
Abtransport und Behördeninterventionen
Der Abtransport der sichergestellten Vapes erforderte den Einsatz von Zoll, Polizei, Technischem Hilfswerk sowie drei Lastkraftwagen und dauerte bis in die Nacht. Die Zollbehörden wurden auf das Unternehmen aufmerksam durch bundesweite Kontrollen im Straßen- und Postverkehr, bei denen bereits Schmuggelware sichergestellt wurde, wie [Merkur](https://www.merkur.de/bayern/zigaretten-vapes-zoll-beschlagnahmt-in-fuerth-250-000-93711222.html) berichtete.
Darüber hinaus haben Hamburger Zollfahnder am 23. April 2025 in einer gesonderten Ermittlung rund drei Millionen Milliliter Flüssigkeit in unversteuerten E-Zigaretten sichergestellt. Die Durchsuchung führte zur Beschlagnahme von etwa 59.000 Euro Bargeld sowie Schreckschusswaffen. Die mutmaßlichen Täter hatten zwischen 2023 und 2024 etwa 38.000 Postsendungen aus Hamburg und Berlin versandt, indem sie Scheinfirmen als Absender nutzten, um Entdeckungen zu vermeiden. In den illegalen E-Zigaretten wurde ein vorbefülltes Tankvolumen von bis zu 40 Millilitern festgestellt, während die zulässige Menge maximal zwei Milliliter beträgt. Der vorläufige Steuerschaden dieser Operation wird auf etwa 730.000 Euro geschätzt und mehrere Beschuldigte wurden wegen bandenmäßiger Steuerhehlerei vorläufig festgenommen, wie [Zoll](https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Zigaretten/2025/z61_e-zigaretten_zfahh.html) berichtete.