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Die 23-jährige Sophie Gebauer aus Zweibrücken, derzeit im neunten Semester ihres Tiermedizinstudiums an einer Berliner Universität, hat sich auf ein spannendes Forschungsthema spezialisiert. Ihr Forschungsgegenstand liegt im Roten Meer, vor der Küste Jordaniens, wo sie die Korallenuntersuchungen durchführt. Gebauer hat 2019 ihr Abitur am Hofenfels-Gymnasium in Zweibrücken abgelegt und widmet sich nun intensiv der Erforschung der dortigen Korallenriffe.
Die Korallenriffe im Roten Meer, insbesondere im Meerespark Sanganeb vor der Küste Sudans, haben in den letzten Jahrzehnten eine besorgniserregende Entwicklung durchlebt. Laut einer Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund durchgeführt wurde, wachsen diese Riffe immer langsamer. Zwischen 1980 und 1991 betrug das jährliche Wachstum der Korallen im Durchschnitt noch bis zu 2,72 cm, während es von 1991 bis 2019 auf lediglich 0,42 cm jährlich zurückging.
Ökologische Veränderungen und ihre Ursachen
Die Untersuchung beschreibt den Rückgang des Korallenwachstums als „überraschend deutlich“. Die ökologischen Bedingungen im Gebiet sind seit mehr als 40 Jahren stabil, was Strömungen und chemische Prozesse angeht. Gleichzeitig deuten Verschiebungen in der Artenzusammensetzung auf einen signifikanten Wandel der Korallengemeinschaften hin. Unter den Ursachen, die zu diesem Wandel führen, sind insbesondere die Korallenbleichen infolge von Warmwasserereignissen zu nennen. Diese werden durch den Klimawandel verstärkt, der zu häufigeren Temperaturspitzen im Wasser führt.
Besonders anfällige Geweihkorallen werden mehr und mehr von robusteren Katzenpfötchen-Korallen verdrängt. Die Riffgemeinschaften haben zunehmend weniger Zeit zur Regeneration, was die Widerstandsfähigkeit der gesamten Korallenpopulation gefährdet. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Folgen für die Unterwasserökosysteme haben, in denen die Korallen eine zentrale Rolle spielen. Die jüngsten Ergebnisse dieser Studie wurden am 08. Juli 2024 im Programm von Deutschlandfunk veröffentlicht.