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Diplomatische Krise: Frankreich und Algerien werfen sich gegenseitig raus!

Ein diplomatisches Erdbeben erschüttert die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien! In einem dramatischen Schritt hat Frankreich angekündigt, 12 algerische Diplomaten und Konsularbeamte auszuweisen und seinen Botschafter aus Algier zurückzuziehen. Diese Eskalation droht, die mühsamen Versuche zur Versöhnung zwischen den beiden Ländern zu gefährden.

Der Vorstoß erfolgt nur einen Tag, nachdem Algerien seinerseits 12 französische Diplomaten aufgefordert hat, innerhalb von 48 Stunden das Land zu verlassen. Diese diplomatischen Spannungen sind das Ergebnis eines schockierenden Vorfalls: Französische Staatsanwälte haben drei algerische Staatsbürger, darunter einen Konsularbeamten, wegen der mutmaßlichen Entführung eines prominenten Regierungskritikers in Paris im letzten Jahr angeklagt.

Ein kritischer Vorfall

Der Aktivist Amir Boukhors, besser bekannt als „Amir DZ“ unter seinen über einer Million TikTok-Followern, wurde 2023 in Frankreich Asyl gewährt. Er wurde im April letzten Jahres in einem Pariser Vorort entführt und am nächsten Tag wieder freigelassen. Französische Behörden haben erklärt, dass die drei Verdächtigen auch wegen „terroristischer“ Verschwörung angeklagt werden.

Es ist das erste Mal, dass Frankreich einen Mitarbeiter des algerischen Konsulats festnimmt, was die Spannungen zwischen Paris und der ehemaligen französischen Kolonie erheblich verschärft. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot erklärte, dass die Ausweisungen direkt mit den Festnahmen in Verbindung stehen.

Historische Dimensionen

Das französische Außenministerium hat betont, dass Algeriens Schritt, falls er umgesetzt wird, die erste Ausweisung französischer Diplomaten aus dem Land seit dessen Unabhängigkeit im Jahr 1962 darstellen würde. Algerien hat zudem neun internationale Haftbefehle gegen Boukhors wegen Betrugs und „Terrorismus“ erlassen und fordert seine Auslieferung.

Diese dramatische Entwicklung kommt trotz jüngster Annäherungen zwischen den beiden Ländern. Noch vor einer Woche traf sich Barrot mit dem algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune und erklärte, dass die bilateralen Beziehungen nach einer Phase der Spannungen wieder normalisiert seien. Doch die Wunden sind tief: Die Unterstützung von Präsident Emmanuel Macron für Marokkos Autonomieplan für die umstrittene Region Westsahara sorgte in Algier für Empörung. Zudem wurde der französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansal letzten Monat von einem algerischen Gericht verurteilt, was die Spannungen weiter anheizte.