
Russland intensiviert Angriffe auf die Ukraine, während die Verhandlungen über einen Waffenstillstand ins Stocken geraten.
In einem dramatischen Wendepunkt im Ukraine-Konflikt hat Russland seine Bedingungen für einen Waffenstillstand verschärft und damit die Gespräche mit der Ukraine erheblich belastet. Präsident Donald Trump hat bereits mit neuen Sanktionen gegen russisches Öl gedroht, während die Spannungen weiter steigen.
Am 27. März besuchte der russische Präsident Wladimir Putin das neueste Atom-U-Boot, die Arkhangelsk, und forderte die Einrichtung einer Übergangsregierung in der Ukraine, um das Land auf Wahlen vorzubereiten. Dies zeigt, dass Russland nicht nur militärisch, sondern auch politisch Druck ausübt.
Russische Angriffe nehmen zu
Die ukrainische Verteidigungsministerin berichtete von einem alarmierenden Anstieg der Kampfhandlungen. Im März gab es 4.270 Zusammenstöße, ein Anstieg im Vergleich zu 3.274 im Februar. Russland setzt weiterhin auf seine gefürchteten Gleitbomben und hat in den ersten drei Monaten des Jahres bereits 10.577 davon eingesetzt.
Die brutalen Angriffe auf zivile Ziele reißen nicht ab. Am 29. März startete Russland 172 Drohnenangriffe auf die Ukraine, wobei 94 abgeschossen wurden. Tragischerweise wurden bei diesen Angriffen in Dnipro mehrere Hochhäuser getroffen, was zu mindestens vier Todesopfern und 21 Verletzten führte. Präsident Selenskyj sprach von der „Geografie und Brutalität“ der russischen Angriffe und forderte eine verstärkte internationale Reaktion.
In einem weiteren Vorfall wurden am Mittwoch 17 Zivilisten, darunter ein Kind, in Kryvyi Rih verletzt. Dies geschah im Rahmen eines nächtlichen Angriffs mit 74 Shahed-Drohnen, von denen 41 abgeschossen wurden. Die ukrainischen Luftstreitkräfte zeigen sich jedoch entschlossen und haben in den letzten Nächten weitere Drohnen abgefangen.
Verhandlungen im Stillstand
Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand scheinen ins Stocken geraten zu sein. Russische Offizielle versuchen, Präsident Wolodymyr Selenskyj zu diskreditieren, um die Verhandlungsposition der Ukraine zu schwächen. Der Kreml beschuldigt die Ukraine, einen von Russland vorgeschlagenen Waffenstillstand zu brechen, was die Gespräche weiter belastet.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat erklärt, dass die Gespräche unter US-Führung keinen Raum für Russlands zentrale Forderungen lassen, die die NATO-Osterweiterung und die Behandlung russischer Minderheiten in der Ukraine betreffen. Zudem lehnt Russland die Idee von Friedenstruppen ab, die einen Waffenstillstand durchsetzen sollen, und sieht dies als Besetzung an.
Trump äußerte sich am Sonntag verärgert über die russische Position und drohte mit Zöllen auf russisches Öl. Er betonte, dass eine Frist für einen Waffenstillstand notwendig sei, um Fortschritte zu erzielen. Doch die Situation bleibt angespannt, und die US-Geheimdienste deuten darauf hin, dass Putin nicht bereit ist, schnell einen Waffenstillstand zu erreichen.
Inmitten dieser angespannten Lage zeigt sich jedoch eine gewisse Zurückhaltung im Schwarzen Meer, wo russische Streitkräfte anscheinend nicht aktiv gegen ukrainische Häfen vorgehen. Dies könnte ein schwacher Hoffnungsschimmer in einem ansonsten düsteren Konflikt sein.
Die Ukraine hingegen hat in den letzten Monaten Fortschritte bei der Rekrutierung und Ausbildung ihrer Streitkräfte gemacht. Verteidigungsminister Rustem Umerov berichtete von einem Anstieg der freiwilligen Rekrutierung, während die Ukraine ihre eigenen Waffen entwickelt, um unabhängiger zu werden.
Die Unterstützung aus Europa bleibt stark. Präsident Selenskyj dankte der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock für ein neues Militärhilfspaket über 3 Milliarden Euro, das die Gesamtsumme der deutschen Unterstützung auf 43 Milliarden Euro erhöht. Auch andere europäische Länder wie die Niederlande und Schweden haben ihre Unterstützung verstärkt.