Revolution im Bauwesen: Schule aus Zuckerrohrabfällen in Indien eröffnet!

Revolution im Bauwesen: Schule aus Zuckerrohrabfällen in Indien eröffnet!

Noida, Indien - In der wachsenden Diskussion um nachhaltige Baupraktiken sticht ein neues Projekt in Indien hervor: Ein Schulgebäude nahe Neu-Delhi, das aus Zuckerrohrabfällen, auch bekannt als Bagasse, errichtet wurde. Dieses innovative Gebäude in Noida, entwickelt von der University of East London (UEL), zeigt, wie nachhaltig und lokal hergestellte Materialien den Bausektor verändern können. Die Forscher der UEL haben Mauersteine aus Bagasse entwickelt, die unter dem Namen „Sugarcrete“ bekannt sind. Diese nachhaltigen Baumaterialien könnten die Art und Weise, wie wir Bauten konzipieren, revolutionieren. Laut einem Artikel von t3n ermöglicht Sugarcrete nicht nur eine Reduktion des CO₂-Ausstoßes, sondern ist auch bei weitem leichter als traditionelle Baustoffe.

Weltweit fallen bei der Zuckerproduktion rund zwei Milliarden Tonnen Zuckerrohr an, und diese Abfälle können nun als wertvolles Baumaterial für Schulen und andere Strukturen genutzt werden. Zu den Vorteilen von Sugarcrete zählt ein bis zu sechsmal kleinerer CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Ziegeln und nur ein Fünftel der Emissionen, die in der Herstellung von Beton entstehen. Die Verwendung von Bagasse stellt somit nicht nur eine klimaschützende Maßnahme dar, sondern könnte auch zur Entlastung der Mülldeponien beitragen.

Die Eigenschaften von Sugarcrete

Die durch UEL entwickelte Sugarcrete-Technologie bietet eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten. Die Blöcke aus Bagasse sind nicht nur leichter, sie werden auch mit einem mineralischen Kalkmörtel verklebt, was ihre Robustheit erhöht. Teilnehmer des Projekts umfassen auch Architekturstudierende der Universität Delhi sowie das Unternehmen Chemical Systems Technologies (CST). Der Bau des Schulgebäudes stellt das erste größere Anwendungsprojekt für dieses neuartige Material dar, mit dem Ziel, weitere Anwendungen in Indien sowie in Westafrika, Europa und Lateinamerika zu erforschen.

Die Konstruktion des Schulgebäudes bietet den Bagasse-Blöcken durch einen speziellen Dachüberstand und eine Betonbodenplatte Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Das UEL-Team plant eine umfassende Datenerhebung hinsichtlich Langzeitstabilität, Akustik und Raumklima, um die Eignung von Sugarcrete weiter zu validieren.

Das Potenzial regenerativer Baustoffe

Die Bauindustrie steht vor einem klaren Umbruch. Regenerative Baustoffe, einschließlich biobasierter Materialien wie Sugarcrete, zeigen großes Potenzial zur Reduzierung der CO₂-Emissionen. Laut TechZeitgeist verursacht der Bausektor rund 38 Prozent der globalen CO₂-Emissionen, und es ist an der Zeit, alternative Materialien verstärkt einzusetzen. Diese neuen Baustoffe, die auch CO₂ als Ressource nutzen, könnten in den nächsten fünf bis zehn Jahren ihren Durchbruch feiern und bis 2030 zum Standard in Neubauten werden.

Innovationen wie selbstheilender Beton oder die Nutzung von CO₂ als Baustoff zeigen, dass der Markt auf eine nachhaltigere Zukunft hinarbeitet. Führende Unternehmen und Start-ups setzen auf neue Herstellungsverfahren und Materialien, um dem Trend zu entsprechen. Immer mehr Projekte in der Bauindustrie probieren diese Regenerativen Baustoffe bereits aus, und die Reisleine für seine flächendeckende Anwendung könnte schon bald ermöglicht werden.

Insgesamt bietet das Schulprojekt in Indien, das Sugarcrete nutzt, einen faszinierenden Einblick in die Möglichkeiten, die uns nachhaltige Baustoffe bieten. Die Kombination aus innovativen Ideen und lokaler Herstellung könnte den Grundstein für eine umweltfreundlichere Bauindustrie legen — eine Notwendigkeit, der sich die Branche dringend stellen muss. Ob sich Sugarcrete letztendlich als das nächste große Ding im Bausektor herausstellt, bleibt abzuwarten, aber die Anzeichen stehen gut, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um diese Herausforderungen zu meistern. Die Welt schaut gespannt auf weitere Entwicklungen!

Details
OrtNoida, Indien
Quellen