
Das diplomatische Parkett in Syrien bleibt ein äußerst glattes Terrain, wenn es um Annalena Baerbock geht! Wieder einmal stand Außenministerin Baerbock im Rampenlicht – aber nicht für die besten Gründe. Ihr Besuch in Syrien wurde von einem erneuten „Nicht-Handschlag-Gate“ überschattet, als der syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa ihr die Hand verweigerte. Ihr Besuch in Damaskus am Donnerstag war der zweite nach ihrem ersten peinlichen Auftritt Anfang des Jahres, bei dem al-Scharaa seine Hand auf die Brust legte, um der deutschen Diplomatin die Begrüßung zu versagen! Diesmal ging Baerbock ihm elegant aus dem Weg und verzichtete gleich von Anfang an darauf, ihm die Hand entgegenzustrecken.
Der Hintergrund dieser diplomatischen Verweigerung liegt in den kulturellen Sitten, die al-Scharaa als früherer Anführer der radikal-islamistischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham mitbringt. Beim ersten Mal hatte er dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot, der Baerbock begleitete, die Hand gereicht, was die Missachtung ihr gegenüber besonders deutlich machte – nur weil sie eine Frau ist. Glaubt man einem Bericht der Bild, gab selbst der syrische Außenminister Asaad al-Shaibani Baerbock die Hand, als sie am Flughafen ankamen. Heiße Debatten über kulturelle Eigenarten hin oder her, die Nachwirkungen sind nicht zu leugnen.
Eine Botschaft, die unter Verschluss bleiben könnte
Doch die diplomatischen Wirren rund um den Handschlag sind nur ein Teil der Geschichte. Der eigentliche Grund für Baerbocks Besuch war die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Damaskus, nach 13 Jahren Stilllegung! Eine kleine Gruppe deutscher Diplomaten wird nun in der Krisenregion arbeiten, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Sicherheit bleibt jedoch das Stichwort – die Räumlichkeiten der Botschaft sind nur eingeschränkt nutzbar, da nach wie vor ein Einschussloch sichtbar ist und die Sorge besteht, dass das alte Gebäude verwanzt sein könnte.
Nichtsdestotrotz wird das Tagesgeschäft an einem anderen, geheimen Ort fortgesetzt, um die notwendige Diskretion und Sicherheit zu gewährleisten. Der diplomatische Balanceakt setzt sich somit fort und zieht sicherlich noch seine Kreise in den hohen politischen Etagen. Auch wenn es keine klare religiöse Vorschrift im Koran zum Händeschütteln zwischen Mann und Frau gibt, bleibt die Situation heikel und ein Spiel aus Verstehen und Respektieren kultureller Unterschiede!
Die Bedeutung dieser Mission
Die Bedeutung des Besuchs kann kaum unterschätzt werden. Neben symbolischer Diplomatie versuchen beide Länder, einen Weg der Zusammenarbeit auch in schweren Zeiten sicherzustellen. Bei einem solch delikaten Thema geht es nicht nur um Diplomatie, sondern auch darum, wie gesellschaftliche Normen die internationalen Beziehungen beeinflussen können. Unterstützt von einer eingehenden Analyse durch Bild ist klar, dass Baerbock auf einer sehr heiklen, aber äußerst wichtigen Mission ist, das diplomatische Band zwischen Deutschland und Syrien neu zu knüpfen. Ein echter Drahtseilakt, der zeigt, wie viel Fingerspitzengefühl in der großen Politik gefragt ist, um nicht nur alte Missverständnisse, sondern auch kulturelle Barrieren zu überwinden und auf gegenseitige Verständigung zu setzen.