Reisen

Die Generation Z: So verändert sie das Reisen für alle!

Die Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde, hebt sich durch ihr spezifisches Reiseverhalten von vorherigen Generationen ab. Laut einem Artikel von nau.ch ist diese Altersgruppe die erste, die vollständig in einer digitalisierten Welt aufgewachsen ist. Ihr Reiseverhalten ist gekennzeichnet durch häufigere, kürzere Reisen, die oft alleine unternommen werden und stark von Social Media inspiriert sind.

Die Travel-Trends-Studie von Simon-Kucher zeigt, dass die Gen Z mit durchschnittlich 6,5 Tagen die kürzeste Reisezeit im Vergleich zu anderen Generationen aufweist: Millennials reisen im Schnitt 7,7 Tage, die Generation X 8,8 Tage und die Baby Boomer 9,5 Tage. Rund die Hälfte der Jugendlichen dieser Generation bezieht ihre Reiseinspiration direkt aus sozialen Medien, insbesondere Instagram, YouTube und TikTok. Um diese Zielgruppe zu erreichen, passen Schweizer Reiseveranstalter wie Kuoni, Helvetic Tours und Lastminute.ch ihre Strategien entsprechend an und sind aktiv auf Plattformen wie TikTok und Instagram unterwegs.

Beliebte Reiseziele und Trends

Ein aufgefallenes Merkmal der Gen Z ist ihr steigendes Interesse an Sprachreisen, wobei Linguista als Sprachreisenspezialist einen hohen Anteil an Gen Z-Kunden verzeichnet. Beliebte Reiseziele für Sprachreisen sind unter anderem Großbritannien, Australien, Kanada, die USA und Frankreich. Auch exotischere Ziele wie Korea und Japan gewinnen an Attraktivität, was unter anderem durch K-Pop und Netflix-Serien beeinflusst wird.

Die Ansprüche der Gen Z an Reisenden haben sich ebenfalls gewandelt: Während der Fokus auf Unterhaltung am Reiseziel gestiegen ist, hat der Anteil an kulturell geprägten Reisen und Kreuzfahrten abgenommen. Zu den bevorzugten Reisezielen zählen die Balearen, europäische Städte mit einer guten Bahnanbindung sowie Fernziele wie Australien und Lateinamerika. Auch asiatische Länder wie Thailand und Bali sowie die Dominikanische Republik erfreuen sich großer Beliebtheit.

Allerdings legen nur 50% der Gen Z Wert auf Nachhaltigkeit in der Reiseplanung, was innerhalb der Generation zu Uneinigkeit führt. Veranstalter berichten von einem klaren Fokus dieser Altersgruppe auf einzigartige und authentische Erlebnisse, weniger auf nachhaltige Reisen. Dennoch zeigt sich ein Bewusstsein für nachhaltige Reisealternativen, was sich in der hohen Nutzung von Bahnreisen niederschlägt. Die Studierenden der Höheren Fachschule für Tourismus (IST) in Zürich betonen außerdem die Bedeutung von Diversität, Nachhaltigkeit, Flexibilität und Individualisierung.

Die Generation Z steht vor der Herausforderung, Massentourismus zu vermeiden, während sie gleichzeitig den Trends der Social Media folgt. Die Reisebranche sieht sich somit der Aufgabe gegenüber, attraktive Angebote zu schaffen, die über die traditionellen Reiseangebote hinausgehen, um die Gen Z anzusprechen.