Die Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten werden weiterhin von den Zinsängsten und den neuen Exportbeschränkungen der US-Regierung geprägt. Die Wall Street leidet unter gesunkenen Zinshoffnungen, die vor allem die Technologieaktien stark belasten. Der DAX-Anleger blickt mit Sorge auf die aktuellen wirtschaftlichen Daten aus den USA, insbesondere nach den starken Jobzahlen, die die Zinsängste anheizen.
Heute verzeichnete der Dow-Jones-Index einen Anstieg um 0,86 % auf 42.297 Punkte, während der S&P 500 leicht höher schloss bei 5.836 Punkten. Im Gegensatz dazu fiel der Nasdaq Composite-Index um 0,38 %, während der Nasdaq 100 um 0,3 % nachgab. Diese Entwicklungen spiegeln die Sensibilität der Technologieaktien gegenüber Zinsänderungen wider, die durch die Schätzungen der Federal Reserve weiter befeuert werden, dass in diesem Jahr keine Zinssenkungen mehr vorgenommen werden könnten, wie Tagesschau berichtete.
Exportbeschränkungen und Rohölpreise
Die Situation im US-Technologiesektor bleibt angespannt, da die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden neue Exportbeschränkungen für KI-Technologien eingeführt hat. Diese Maßnahmen betreffen den Export bestimmter Hochleistungschips, wobei nur 18 US-Verbündete uneingeschränkten Zugang erhalten. Die Verschärfung der Ausfuhrbestimmungen für Grafikchips, die für KI-Anwendungen entscheidend sind, hat bereits zu Rückgängen bei großen Technologieaktien wie Nvidia und Apple geführt, was einen Rückgang von jeweils etwa 3 % bedeutete, wie Investment Week anmerkte.
Zusätzlich haben steigende Rohölpreise zur Unsicherheit auf dem Markt beigetragen. Brent-Rohöl verteuerte sich um 1,6 % auf 80,92 Dollar je Barrel, was auf Angebotssorgen durch die US-Sanktionen gegen Russland hinweist. In Europa blieben die Anleger aufgrund der gesunkenen Zinserwartungen weitgehend vom Aktienmarkt fern, und der DAX schloss bei 20.132 Punkten mit einem Tagesverlust von 0,41 %. Auch der EuroStoxx 50 fiel um 0,46 % auf 4.954 Punkte.
Die Aussicht auf eine mögliche Zinsanhebung im kommenden Jahr wird von Marktanalysten diskutiert, wobei Bank of America eine Zinsanhebung als nächsten Schritt in Betracht zieht. Im Gegensatz dazu hat Goldman Sachs seine Prognose für 2025 revidiert und erwartet lediglich zwei Zinssenkungen anstatt der vorher prognostizierten drei.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die gegenwärtigen Herausforderungen für Anleger, die sich in einem komplexen Umfeld aus Inflation, Zinsen und politischen Entscheidungen bewegen müssen.