Wissenschaft

Katalin Karikó: Der unbeirrbare Weg zur Nobelpreis-Äre voller Durchhaltevermögen

Katalin Karikó, eine ungarische Biochemikerin und Nobelpreisträgerin für Medizin, hat kürzlich ihr Buch mit dem Titel „Mein Leben für die Forschung“ veröffentlicht. In diesem Werk beschreibt sie ihren Lebensweg sowie ihre wegweisenden Forschungsarbeiten, die zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen das Corona-Virus führten. Die zentrale Aussage ihres Buches reflektiert ihren unermüdlichen Glauben an die Wissenschaft: „Ich würde es schon schaffen. Ich musste einfach.“ Das Buch thematisiert ihr Durchhaltevermögen und beleuchtet, wie Forschung funktioniert, einschließlich der damit verbundenen Widerstände und Fehlschläge.

Katalin Karikó und ihr Kollege Drew Weissman wurden für ihre entscheidenden Grundlagen zur Entwicklung der mRNA-Impfstoffe mit dem Nobelpreis für Medizin 2023 ausgezeichnet. Dies wurde vom Karolinska-Institut in Stockholm bekannt gegeben. Der Nobelpreis würdigt bahnbrechende Ergebnisse, die das Verständnis der Interaktion von mRNA mit dem menschlichen Immunsystem revolutioniert haben. Die Corona-Impfstoffe von BioNTech und Moderna waren die ersten mRNA-Produkte auf dem Markt, welche mit dieser Technologie entwickelt wurden.

Details zur Veröffentlichung und Auszeichnung

Die deutsche Ausgabe des Buches wurde von Elisabeth Liebl übersetzt und eine Anerkennung für ihre Arbeit ausgesprochen. Das Buch umfasst 352 Seiten und ist im Verlag btb für 24 Euro erhältlich (ISBN 978-3-442-76286-6). Katalin Karikó, 1955 in Ungarn geboren, forschte anfangs ohne ausreichende Fördermittel, nachdem sie 1985 in die USA emigriert war. Ihr Durchbruch gelang mit Weissman durch einen entscheidenden Austausch eines mRNA-Bausteins, der die Stabilität der mRNA erhöhte.

Karikó war bis 2022 als Ex-Mitarbeiterin und Beraterin von BioNTech tätig und betonte, dass die Pandemie den Entwicklungsprozess beschleunigte, jedoch die mRNA-Technologie auch ohne die Pandemie entwickelt worden wäre. Bis September 2023 sind weltweit über 250 klinische Studien mit mRNA-Impfstoffen im Gange. Nobelkomitee und Experten heben die Flexibilität und Geschwindigkeit der mRNA-Entwicklung hervor, die auch für andere Impfstoffe und Krebsbehandlungen genutzt werden könnte.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lobte die Wahl von Karikó und Weissman für den Nobelpreis, dessen Vergabe am 10. Dezember stattfindet. Jeder Preis ist mit 11 Millionen schwedischen Kronen dotiert, was die Bedeutung ihrer Arbeiten unterstreicht.