
Die Luftqualität in Europa hat 2022 eine Bestmarke erreicht, während die Luftschadstoffe in den letzten 20 Jahren rückläufig sind. Diese positiven Entwicklungen wurden in einem Bericht hervorgehoben, der auch auf die deutlichen Fortschritte in anderen Regionen eingeht. So verzeichnet Indien einen Rückgang der Todesfälle durch Luftverschmutzung bei Kindern unter fünf Jahren um mehr als die Hälfte seit dem Jahr 2000, wie ein UN-Report bestätigt. Weitere Fortschritte zeigen sich im Zugang zu sauberem Wasser, von dem über 200 Millionen Kinder zwischen 2015 und 2023 profitiert haben.
Zusätzlich ist die Kindersterblichkeit in Südasien von 5 Millionen im Jahr 1990 auf 1,3 Millionen im Jahr 2022 gesunken, was einer Abnahme um 62 Prozent entspricht. Dies wurde durch ein Bericht der UNICEF belegt. Die Erforschung der Fortschritte im Bereich Umwelt und Gesundheit umfasst auch Erfolge bei Aufforstungsprogrammen und medizinischen Durchbrüchen. So pflanzte die Demokratische Republik Kongo 895 Millionen Bäume, während Gilead plant, ein neues HIV-Medikament namens Lenacapavir vergünstigt in armen Ländern anzubieten.
Luftbelastung und Gesundheit
Im Zusammenhang mit Luftqualität und Gesundheit berichtete die DAK-Gesundheit über die Diagnosen von Atemwegserkrankungen bei 0- bis 17-Jährigen, die je nach Alter, Wohnort und Umweltfaktoren variieren. Dabei wurden besonders Jungen häufiger wegen Atemwegserkrankungen behandelt als Mädchen. Eine Verbesserung der Luftqualität könnte die Lebensqualität der Kinder steigern und sollte entsprechend in der Lebensgestaltung der Kinder berücksichtigt werden.
Die DAK-Gesundheit stellte fest, dass die durchschnittliche Feinstaubbelastung in den Jahren 2020, 2021 und 2022 niedriger war als in den Jahren davor. In 29 Prozent der Landkreise in Deutschland wird die Feinstaubbelastung allerdings nicht erfasst, was zu bedeutenden Datenlücken führt. Diese Umweltdaten sind für das fortlaufende Monitoring entscheidend, da sie auf das Risiko von Atemwegserkrankungen hinweisen. Nach einer Überschreitung des WHO-Tagesgrenzwertes steigt das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen und Asthma signifikant.
Die Daten zeigen, dass 25 Prozent der Eltern und 16 Prozent der Kinder eine Verschlechterung der Luftqualität wahrnehmen. Etwa ein Drittel der Kinder berichtet von Beschwerden durch Luftverschmutzung, was auch dazu führt, dass 25 Prozent aufgrund dieser Beschwerden einen Arzt aufsuchen müssen. Mit einer Analyse von anonymisierten Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit von 2017 bis 2022 werden Umweltfaktoren mit Daten des Deutschen Wetterdienstes und des Umweltbundesamtes erfasst.