
Die Brutzeit für viele Vögel beginnt im Frühling, doch in städtischen Gebieten wird es für die gefiederten Freunde zunehmend schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Nistkästen stellen eine wertvolle Unterstützung dar, indem sie diesen Vögeln helfen, geeignete Brutstätten zu finden. Laut den Informationen von Wissenschaft.de wurden die ersten Nistkästen im 16. Jahrhundert als „Starentöpfe“ verwendet, um Jungtiere für die Zubereitung von Starensuppe zu fangen. Im frühen 19. Jahrhundert begann der Tischler Johann Babtist Hofinger mit der Herstellung von Nistkästen zur Bekämpfung von Insekten.
Heutige Nistkästen dienen vor allem dem Schutz von Vögeln, da natürliche Nistmöglichkeiten immer seltener werden. Nistkästen werden von verschiedenen Vogelarten genutzt, die in Baumhöhlen brüten, darunter Meisen, Kleiber und Haussperlinge. Singvögel nutzen häufig alte Bruthöhlen von Spechten, die ebenfalls als Nistgelegenheiten dienen. Die Einfluglochgrößen der Nistkästen variieren je nach Art: Meisen benötigen ein Einflugloch von 26-28 mm, während Haussperlinge eines von 32-34 mm benötigen. Zudem ziehen Haussperlinge „Mehrfamilienhäuser“ mit mehreren Brutplätzen vor, während Halbhöhlenbrüter wie das Rotkehlchen eine halboffene Front benötigen.
Nistkästen effektiv anbringen
Nistkästen sollten vor der Brutzeit, idealerweise zu Beginn März, angebracht werden. Zugvögel wie der Trauerschnäpper profitieren jedoch auch von später angebrachten Nistkästen. Um den Vögeln einen sicheren Rückzugsort zu bieten, sollten die Kästen vor Regen und Überhitzung geschützt und idealerweise nach Ost bis Südost ausgerichtet werden. Die Aufhänghöhe von 2 bis 3 Metern reicht für die meisten Vogelarten aus. Zudem ist zu beachten, dass Nistkästen für Mauersegler und Haussperlinge an Wänden befestigt werden sollten. Sitzstangen vor dem Einflugloch sind zu vermeiden, da sie Räubern den Zugang erleichtern können.
Im Handel angebotene Nistkästen sind nicht immer geeignet; ein Mindestmaß von 12 x 12 cm wird empfohlen. Selbstgebaute Nistkästen sollten aus Massivholz gefertigt werden, wie Kiefer, Lärche oder Eiche, während Sperrholz und Plastik als ungeeignet gelten. Die Außenwände können zudem mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben behandelt werden. Löcher im Boden helfen, Feuchtigkeit zu vermeiden. Nach Angaben von Kraut & Rüben bieten Nistkästen einen Einblick in das Brutverhalten heimischer Vogelarten und fördern die Vielfalt und den Schutz dieser Tiere in urbanen Landschaften. Vögel fungieren hierbei als natürliche Schädlingsbekämpfer, da Jungvögel mit Insekten gefüttert werden. Für die verschiedenen Vogelarten existieren spezifische Bauanleitungen für Nistkästen.