UmweltWissenschaft

Pandemien im Anmarsch: Die Gefahr durch Spillover-Viren wächst!

Am 10. März 2025 wird der Dokumentarfilm „Spillover – Planet der Viren“ im Ersten um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Der Film, produziert von BROADVIEW Pictures und gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW, befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Klimawandel, menschlichem Handeln und Pandemien. Fünf Jahre nach COVID-19 wird die steigende Anzahl von Spillover-Ereignissen, also dem Prozess, bei dem Erreger von Tieren auf Menschen übergehen, thematisiert.

Der Film listet tödliche Viren wie Ebola, Marburg, Hanta, COVID-19 und Vogelgrippe auf, die bereits vom Tier auf den Menschen übergesprungen sind und beschreibt die Zunahme von Spillover-Ereignissen als akute Bedrohung. Colin Carlson, Biologe an der Universität Yale, schätzt, dass solche Ereignisse bis 2050 bis zu zwölf Mal häufiger sein könnten als heute. Darüber hinaus könnten über 10.000 noch nicht entdeckte Viren das Potenzial haben, Menschen zu infizieren. Ein Virus-Übersprung kann, wie der Film verdeutlicht, eine weltweite Pandemie auslösen.

Forschung und Interviews

Der Dokumentarfilm beleuchtet historische Spillover und untersucht die aktuellen Umstände mithilfe neuester Forschungsergebnisse. Michael Wech, der Regisseur, reiste dazu zu Originalschauplätzen in Kambodscha, Malaysia, Australien, Hongkong, den USA und Belgien. Zudem enthält der Film exklusive Interviews mit führenden Wissenschaftler:innen der Pandemieforschung, darunter Jessica Manning, Sir Peter Piot, Marc van Ranst, Malik Peiris, Leo Poon, Peggy Eby, Susan Weiss und Colin Carlson.

Während sich der Dokumentarfilm mit Spillover-Ereignissen beschäftigt, zeigen weitere Forschungsarbeiten, dass Coronaviren von Tieren auf Menschen möglicherweise häufiger übertreten als bisher angenommen. Laut einem Artikel der University of Florida wurde Porcine deltacoronavirus (PDCoV) erstmals in Blutproben von haitianischen Kindern nachgewiesen. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass viele Infektionen mit Coronaviren nicht schwerwiegend sind und selten zu einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung führen.

Die identifizierten genetischen Stämme des PDCoV zeigen Übereinstimmungen mit Epidemien bei Schweinen, sowohl in China als auch in den USA, was getrennte Einführungen nach Haiti suggeriert. Die Studienergebnisse, basierend auf Blutproben von Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren, belegen, dass Coronaviren sich anpassen können, um Menschen zu infizieren, ohne dass ein neuer Pandemiefall zu erwarten ist. Coronaviren sind im Tierreich weit verbreitet und können sporadisch in menschliche Populationen eintreten, jedoch oft ohne die nötigen Gene, um ernsthafte Krankheiten zu verursachen, wie die University of Florida berichtete.

Der Dokumentarfilm „Spillover – Planet der Viren“ ist ab dem 5. März in einer 90-minütigen Extended Version in der ARD Mediathek verfügbar, was ein vertieftes Verständnis der Thematik fördern soll.