Wissenschaft

Schockierende Amazon-Schließungen: Gewerkschaft unter Druck in Québec!

Amazon hat angekündigt, innerhalb der nächsten zwei Monate sieben Standorte in der kanadischen Provinz Québec zu schließen. Von dieser Entscheidung sind insgesamt 1.950 Mitarbeiter betroffen, darunter 1.700 Festangestellte und 250 befristet Beschäftigte. Die Schließungen betreffen Lagerhallen, Sortierzentren, Lieferstationen sowie ein Versandzentrum in Lachine, Longueuil, Coteau-du-Lac und Laval, mit einem endgültigen Schließungsdatum bis zum 22. März. Der Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, François-Philippe Champagne, äußerte scharfe Kritik an den Schließungsplänen.

Insbesondere das Lager in Laval ist von Bedeutung, da es das einzige gewerkschaftlich organisierte Amazon-Lager in Kanada ist. Die Gewerkschaft Confédération des syndicats nationaux (CSN) stellte fest, dass die Beschäftigten durch die Ankündigung „schockiert und am Boden zerstört“ seien. Amazon plant, sein Lieferkonzept zu ändern und wieder auf Drittanbieter zurückzugreifen, was an frühere Praktiken aus dem Jahr 2020 erinnert. Im vergangenen Jahr hatte die CSN als erste Beschäftigtenvertretung an einem kanadischen Amazon-Standort die Zulassung erhalten. Amazon hatte daraufhin versucht, diese Zulassung gerichtlich anzufechten, verlor jedoch im Oktober vor dem Arbeitsgericht der Provinz.

Gewerkschaftsbildung und rechtliche Auseinandersetzungen

Die CSN hat betont, dass Amazon in der Vergangenheit versucht habe, Gewerkschaftsmitglieder unter Druck zu setzen. Der Prozess der Gewerkschaftsbildung der Lagerarbeiter in Laval wurde vom Tribunal administratif du travail als rechtmäßig bestätigt. Das Gericht wies den Einspruch von Amazon zurück, der argumentiert hatte, dass die Abwesenheit einer geheimen Abstimmung die Rechte der Arbeitnehmer auf Vereinigungsfreiheit verletze. Dieser Vorfall wurde am Dienstag von der Verwaltungsrichterin Irène Zaïkoff entschieden.

Bei der letzten Entscheidung des Gerichts stellte man fest, dass Amazons Antrag auf Aufhebung der Gewerkschaftszertifizierung abgelehnt wurde. Die Lagerarbeiter in Laval hatten sich am 10. Mai erfolgreich gewerkschaftlich organisiert. Rund 200 der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter gehören der CSN an. In Anbetracht der bevorstehenden Schließungen verhandelte die CSN über den ersten Tarifvertrag für die Laval-Arbeiter, wobei eine Lohnerhöhung auf 26 CAD pro Stunde gefordert wurde. Weitere Verhandlungsrunden mit Amazon waren für Ende Januar geplant.

während einige Wirtschaftsprofessoren, wie Vivek Astvansh, einen Zusammenhang zwischen gewerkschaftlicher Organisierung und den angekündigten Entlassungen sehen. Die CSN hat bereits angekündigt, gegen die Schließungen zu mobilisieren und alle Möglichkeiten zu prüfen.