
In den USA wird die wissenschaftliche Freiheit zunehmend infrage gestellt, was nicht nur Forscher wie die deutsche Nachwuchswissenschaftlerin Katharina Berger betrifft. Nach Berichten von stern.de hat Berger, die an einer renommierten US-Universität forschen möchte, ein Stipendium erhalten, sieht jedoch erhebliche Risiken aufgrund von Einreiseproblemen und der Möglichkeit, auf dem Campus festgenommen zu werden. Insbesondere die Äußerungen von J. D. Vance, Vizepräsident der USA, der Universitäten als Feinde bezeichnete, lassen die Situation noch besorgniserregender erscheinen.
Die unter der Regierung von Donald Trump eingeführten Maßnahmen, die ausländischen Studierenden die Visa entziehen und Hochschulen verpflichten, Stellen für Inklusion abzubauen, verschärfen die Umstände weiter. Öffentliche Gelder für Forschungsgebiete wie Klima- und Genderthemen stehen auf der Kippe, und Hochschulen droht der Entzug milliardenschwerer öffentlicher Fördermittel, wenn sie nicht den Vorgaben nachkommen.
Einschränkungen der Forschung und Zensur
Wie tagesschau.de berichtete, wird der Verlust der wissenschaftlichen Freiheit als Teil eines „republikanischen Krieges gegen die Wissenschaft“ beschrieben. In der unter Trump stattgefundenen ersten Amtszeit kam es zu zahlreichen finanziellen Kürzungen, Zensur und Behinderungen in der Forschung. Juristin Lauren Kurtz warnte vor diesen Entwicklungen in Trumps zweiter Amtszeit und verwies auf den „Silencing Science Tracker“, der von ihr, der Columbia University und dem Climate Science Legal Defense Fund ins Leben gerufen wurde, um den Einfluss der US-Regierung auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu dokumentieren.
Die aktuellen unterbrochenen Grundsatzforschungen, wie z.B. die geologischen Untersuchungen zum Klimawandel nur bis 2040 und die Löschung von Aufzeichnungen zur Untersuchung des Fisch- und Wildtierbestands, verdeutlichen die Fragilität der Forschungslandschaft. Zudem gab es Drohungen gegen die nationale Wissenschaftsstiftung mit möglichen Entlassungen von bis zu 50% der Mitarbeitenden. Bedeutende Kürzungen beim National Institute of Health und restriktive Reiseverbote für Mitarbeitende gehen ebenso einher mit dem Einschnitt in der medizinischen Forschung.
Die Konsequenzen dieser Maßnahmen könnten nicht nur die USA, sondern auch Europa betreffen. Während Deutschland mittlerweile auf Platz vier im weltweiten Ranking der „Highly Cited Scientists“ liegt, könnte eine Abwanderung von Forschenden aus den USA dazu führen, dass Deutschland einen Standortvorteil gewinnt. Die Forschungslandschaft könnte durch die Einschränkung in den USA weniger Klima- und Gesundheitsforschung hervorbringen, was wiederum die Notwendigkeit erhöht, Mittel für Künstliche Intelligenz zu mobilisieren.